Festliche Bürgerbriefverleihung in Unterhaching

Unterhaching · Mit Brief und Siegel

Bürgermeister Wolfgang Panzer gratuliert Markus Silvano Novak zum Bürgerbrief. Foto: Kohnke

Bürgermeister Wolfgang Panzer gratuliert Markus Silvano Novak zum Bürgerbrief. Foto: Kohnke

Unterhaching · Einen symbolischen Schritt in die Welt der Erwachsenen machten jetzt 62 junge Menschen gemeinsam: Bei der Verleihung der Bürgerbriefe der Gemeinde Unterhaching im Kubiz. Die Veranstaltung, gekrönt durch Buffet und Big-Band-Sound, fand unter Beteiligung auch überregionaler Politprominenz statt. »Für mich sind Bürgerbriefverleihungen immer etwas Besonderes, weil ich mich noch genau daran erinnern kann, wie ich selbst meinen Bürgerbrief 1986 vom damaligen Bürgermeister Engelbert Kupka erhalten habe«, erzählte Bürgermeister Wolfgang Panzer.

Er habe den Brief stets als sichtbares Zeichen der Verbundenheit zu Unterhaching verstanden. Sein Ziel sei es nun, auch die Jungbürger darin zu bestärken. Er appellierte an die jungen Unterhachinger, die alle im vergangenen Jahr ihren 18. Geburtstag feierten, Verantwortung für das soziale Leben in der Gemeinde zu tragen. »Übernehmen Sie in Zukunft Verantwortung in den Vereinen, Schulen, Elternbeiräten, der Feuerwehr oder den Kirchen«. Die örtliche Gemeinschaft lebe vom aktiven Nachwuchs, und das seien sie alle. Und, nach einem kurzweiligen Exkurs durch die Geschichte der Bürgerrechte, scherzte Panzer schließlich, es sei aber eigentlich nicht seine Absicht, Ratschläge zu geben oder gar zu belehren: »Das überlasse ich weiterhin den Eltern und Großeltern«. Und diese waren freilich zahlreich erschienen, und beobachteten mit stolzen Blicken die Bürgerbrief-Verleihung auf der Bühne. »So eine wichtige Veranstaltung gibt es nicht in vielen Gemeinden«, lobte denn auch Anton Novak das Engagement Unterhachings. Der Familienvater war mit Ehefrau Jana und Sohn Thomas (14) ins Kubiz gekommen, weil ihr ältester Sohn Markus Silvano den Bürgerbrief erhalten sollte. »Ich glaube, durch den Brief wird den jungen Leuten erst richtig ins Bewusstsein gerufen, dass sie jetzt offiziell zu den Erwachsenen zählen«, meinte Vater Novak. Und auch Mutter Jana zeigte sich von dem Festakt erfreut wie auch beeindruckt: »Das ist heute schon ein wichtiger Schritt für die jungen Leute.« Es sei sehr schön zu beobachten, dass so viele Familien gekommen seien.

Und wie fühlt sich der offizielle Jungbürger dabei? Markus Silvano, der den 12. Jahrgang des Asam-Gymnasiums in Giesing besucht, gibt ganz offen zu: »Eigentlich habe ich das alles noch gar nicht so realisiert mit dem 18-Sein.« Schließlich sei er ja auch erst am 13. November volljährig geworden. Im Hinterkopf habe er aber bereits jetzt Worte wie »Verantwortungsbewusstsein zeigen« – das sei vorher nicht gewesen. Ein deutliches Zeichen der Volljährigkeit bestünde bislang in den Besuchen zahlreicher Versicherungsvertreter, die seinen Weg ins Erwachsenenalter zu polstern versuchten. Zunächst freue er sich aber, dass er den Bürgermeister einmal kennenlernen könne. Wolfgang Panzer gratulierte dann auch allen persönlich, übergab Urkunden, Heimat-Bücher und Füllfederhalter. Seine Ansprache schloss der Rathaus-Chef mit einem Zitat Joseph Jouberts: »Wer für die Zukunft sorgen will, muss die Vergangenheit mit Ehrfurcht und die Gegenwart mit Misstrauen aufnehmen«. Den jungen Leuten gab Panzer noch mit auf den Weg, Rechte nicht als selbstverständlich hinzunehmen und ihre Pflichten als Bürger des staatlichen Gemeinwesens auch zu erfüllen. »Vor allem aber behalten Sie dabei Ihren kritischen jugendlichen Blick noch möglichst lange«, appellierte Wolfgang Panzer.

K. Kohnke

Artikel vom 17.02.2010
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