Kirchenvorstand sucht Gastgeber

Harlaching · Betten gesucht in Harlaching

Suchen Harlachinger, die bereit sind, zum Ökumenischen Kirchentag Schlafplätze zur Verfügung zu stellen: Sabine Gaenßler und Erwin Roos vom Kirchenvorstand der Emmaus-Kirche.  Foto: mst

Suchen Harlachinger, die bereit sind, zum Ökumenischen Kirchentag Schlafplätze zur Verfügung zu stellen: Sabine Gaenßler und Erwin Roos vom Kirchenvorstand der Emmaus-Kirche. Foto: mst

Harlaching · Bundeskanzlerin Angela Merkel will kommen, zahlreiche Bundespolitiker werden als Gäste erwartet, und die Lokalprominenz wird sowieso nicht fehlen: Wenn vom 12. bis zum 16. Mai in München der Zweite Ökumenische Kirchentag stattfindet, dürfte der Andrang enorm werden. Mit über 100.000 Besuchern rechnen die Organisatoren.

Entsprechend groß ist der Bedarf nach Unterkünften in dieser Zeit. Auch in Harlaching ist man auf Herbergssuche: »Ein Königreich für ein Bett«: Mit diesem »Hilferuf« wendet sich die evangelische Emmauskirche an Stadtteilbewohner, ihre Pforten für Pilger aus aller Welt vier Tage lang zu öffnen und ihnen einen Schlafplatz zur Verfügung zu stellen.

Deren Ansprüche seien denkbar niedrig, weiß Sabine Gaenßler vom Kirchenvorstand: »Nach einem anstrengenden Tag wollen die Teilnehmer am Abend einfach alle Viere von sich strecken. Eine Schlafcouch für die Übernachtung reicht, schön wäre es natürlich auch, wenn sie ein kleines Frühstück bekommen könnten.« Sie selbst habe schon einmal Gäste aus Japan, Finnland und den USA bei sich aufgenommen – und dabei beste Erfahrungen gemacht: »Es ist eine enorme Bereicherung, mit Menschen in Kontakt zu kommen, die mehrere Tausend Kilometer von Deutschland entfernt wohnen aus ganz anderen Kulturen kommen.« Öffentliche Einrichtungen wie das Albert-Einstein-Gymnasium haben bereits ihre Unterstützung zugesagt: Da die Veranstaltung auf Christi Himmelfahrt fällt, werden die Klassenzimmer in den Feiertagen nicht benötigt und können deshalb als Sammelunterkünfte genutzt werden. Schlafsack, Isomatte und ein Dach unter dem Kopf – das sei alles, was die jungen Pilger benötigten, wie Gaenßler schildert. Allerdings muss in dieser Zeit ein Mindestmaß an Betreuung für die rund 400 Gäste gewährleistet sein, weswegen noch freiwillige Helfer gesucht werden: »Wir wollen dafür ein Team zusammenstellen und suchen deshalb nun hilfsbereite Menschen, die sich für Pförtnerdienste oder bei der Frühstücksausgabe im Albert-Einstein-Gymnasium einsetzen lassen wollen.« Auch für die Nachtschichten fällt noch Betreuungspersonal an.

Mit einem Stand und zahlreichem Infomaterial auf dem Mangfallplatz haben Gaenßler und ihr Team-Kollege Erwin Roos bereits die Werbetrommel gerührt, die Resonanz fiel jedoch unterschiedlich aus: Während viele Interesse signalisiert hätten, habe es auch einige gegeben, die von dem Ereignis nichts wissen wollten, zieht Gaenßler Bilanz. Sie führt dies auf den Missbrauch-Skandal zurück, der derzeit der katholischen Kirche schwer zu schaffen macht: »Da werden wahrscheinlich die beiden Konfessionen in einen Topf geworfen.« Dennoch ist sie zuversichtlich, dass sich am Ende doch noch viele Privatquartiere finden lassen werden. Wer Interesse hat, wird gebeten, sich an die Pfarrei der Emmauskirche unter der Telefonnummer 64 52 64 zu wenden.

Der Pfarrverband der beiden katholischen Kirchen Heilige Familie/Maria Immaculata schließt sich diesem Wunsch ebenfalls an: »Wir haben mehrfach aufgerufen, nach Möglichkeit ein Bett bereitzustellen. Bitte melden Sie einen Schlafplatz. Wir und die Gäste wären sehr dankbar – es ist immer eine bereichernde Erfahrung«, bittet Stefan Reich vom Pfarrgemeinderat. Anmeldungen werden unter der Nummer 6 93 90 40 entgegengenommen.

mst

Artikel vom 31.03.2010
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