Schwabing · »Ich bin ein Rudel Wölfe«

Julia Blesken. Foto: VA

Schwabing · Am Dienstag, 20. April, 19.30 Uhr, liest in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, Julia Blesken aus ihrem Romandebüt »Ich bin ein Rudel Wölfe«. Der Eintritt kostet 7/5 Euro. Veranstalter ist der Tukan-Kreis. Sie macht sich auf in die Stadt, nach Berlin, aber sie ist nicht allein, sie hat ihre Kindheit bei sich, im Kopf, in den Erinnerungen, im flatternden Herzen. Es ist das Dorf, das sie nicht vergessen wird, niemals, die Straße, auf der sie mit der Mutter gehen musste, der Teich, an dem sie mit dem Vater saß, das Haus.

Und es ist der Bruder, der engste Vertraute und Komplize ihrer frühen Jahre, mit dem sie den Sinn für Licht, Grün und Wolken teilte und mit dem sie einen Pakt geschlossen und den sie doch zurückgelassen hat.

Julia Bleskens in Form und Sprache überzeugendes Romandebüt »Ich bin ein Rudel Wölfe« erzählt die Geschichte der jungen Frau Re – eine Geschwistergeschichte, eine Geschichte von Abschied und Neubeginn, von Emanzipation und Verhaftetsein – auf zwei Zeitebenen. Einerseits sind es die Geschehnisse in Berlin unmittelbar nach der Wende und dem erfolgten abrupten Abschied von Zuhause.

Doch diese werden durchdrungen von immer dominanter werdenden Versatzstücken der Erinnerung an die Kindheit und Jugend in der dörflichen Umgebung in der DDR. Wird Re in ihr altes Leben zurückkehren oder einen wirklichen Neuanfang wagen?

Blesken wurde 1976 in Berlin geboren, wo sie auch heute mit ihrer Familie lebt. Nach dem Abitur studierte sie Geschichte und legte 2002 das Staatsexamen ab. Sie erhielt 2003 den Bettina-von-Arnim-Förderpreis für ihre Erzählung »Tabula rasa« und 2009 das Hermann-Lenz-Stipendium für den Roman »Ich bin ein Rudel Wölfe«, der 2009 bei Jung und Jung erschien.

Artikel vom 06.04.2010
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