Veröffentlicht am 18.03.2024 09:07

Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe will dauerhaft eine Anlaufstelle für Inklusion im Viertel schaffen, jedoch fehlt das Budget dafür


Von Beatrix Köber
Menschen mit Behinderung sollten auf der Schwanthalerhöhe eine Anlaufstelle bekommen, fordert der Bezirksausschuss. Jedoch fehlt die Finanzierung dafür. (Foto: Beatrix Köber)
Menschen mit Behinderung sollten auf der Schwanthalerhöhe eine Anlaufstelle bekommen, fordert der Bezirksausschuss. Jedoch fehlt die Finanzierung dafür. (Foto: Beatrix Köber)
Menschen mit Behinderung sollten auf der Schwanthalerhöhe eine Anlaufstelle bekommen, fordert der Bezirksausschuss. Jedoch fehlt die Finanzierung dafür. (Foto: Beatrix Köber)
Menschen mit Behinderung sollten auf der Schwanthalerhöhe eine Anlaufstelle bekommen, fordert der Bezirksausschuss. Jedoch fehlt die Finanzierung dafür. (Foto: Beatrix Köber)
Menschen mit Behinderung sollten auf der Schwanthalerhöhe eine Anlaufstelle bekommen, fordert der Bezirksausschuss. Jedoch fehlt die Finanzierung dafür. (Foto: Beatrix Köber)

Drei Jahre lang beschäftigte sich der Stadtbezirk 8 besonders intensiv mit dem Thema Inklusion, denn von 2021 bis 2023 war die Schwanthalerhöhe ausgewiesenes Schwerpunktgebiet dafür. REGSAM (Regionale Netzwerke für Soziale Arbeit in München) führte das Projekt federführend durch und arbeitete eng mit sozialen Einrichtungen im Viertel zusammen. Nun, nach Ende des Projekts, setzt sich der Bezirksausschuss dafür ein, dass das Projekt nachhaltig Früchte trägt. Daher lud das Gremium Vertreter des Sozialreferats in seine Sitzung ein, um seinen Antrag auf eine eigene Anlaufstelle für Inklusion im Viertel zu verdeutlichen.

Grenzenlos im doppelten Wortsinn, als „grenzenlos“ und „Grenzen los“, war das Leitmotto des Projekts „Schwerpunktgebiet Inklusion“. „Schöne Ergebnisse“ habe man erzielt, freute sich REGSAM-Moderatorin Raissa Sharipova, die in die Januar-Sitzung des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8) gekommen war, um einige Projekteerfolge vorzustellen. So wurden u. a. verschiedene Begehungen im Viertel durchgeführt, um Plätze, Einrichtungen und Wege auf ihre Inklusion hin zu prüfen. Auch entstand eine Checkliste, anhand derer Einrichtungen nun selbst einen Inklusions-Check durchführen können. Durch das Projekt konnten sich aber vor allem Einrichtungen und Träger, die sich für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen im Stadtviertel einsetzen, besser vernetzen. Wie kann man das nun Erreichte weiterentwickeln? Der BA macht dazu Vorschläge – die allerdings kosten Geld.

BA stellt Antrag

Die Vernetzung der sozialen Einrichtung soll aus Sicht des BAs zwar weiter über REGSAM erfolgen. „Allerdings ist auch ein wichtiges Ergebnis des Projektes, dass es eine Anlaufstelle Inklusion im Viertel geben soll, die auch ausreichend personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung hat, um die zukünftigen Aufgaben zu erfüllen“, heißt es im jüngst verabschiedeten Antrag, initiiert von ödp- und Linke-Fraktion gemeinsam mit den Grünen. Eine solche Anlaufstelle könnte z.B. auf Barrierefreiheit und Inklusion im Stadtteil achten, v. a. aber könnten Ansprechpartner sowohl Einrichtungen als auch Betroffenen bei Fragen rund ums Thema Inklusion beratend zur Seite stehen. Diese wichtigen Hilfen dürfe man nicht allein auf ehrenamtliche Schultern laden, erklärt der BA-Integrationsbeauftragte Stefan Jagel (Die Linke). Der BA beantragt daher, dass der Verein VbA – Selbstbestimmt Leben eine solche Anlaufstelle schafft und die Finanzierung zumindest einer halben Stelle sichergestellt werde.

„Nicht, wie wir es wünschen“

„Uns ist das Thema wichtig“, versichert Susanne Lang vom Sozialreferat, die zusammen mit Marcus Bauer ins Westend kamen. „Im Bezirk 8 sei die Versorgung mit einer Anlaufstelle für Inklusion „nicht so, wie wir es uns wünschen würden“, sagt Susanne Lang, Leiterin der Abteilung „Beteiligung und Inklusion von Menschen mit Behinderung“. Das Sozialreferat habe jedoch leider keine Haushaltsmittel zugesprochen bekommen, um weitere Anlaufstellen zu schaffen.
Vier Anlaufstellen für Inklusion gibt es bereits, die bezuschusst werden, eine fünfte Stelle entsteht heuer noch. Zudem werden nach Auskunft von Marcus Bauer vom Koordinationsbüro UN-Behindertenrechtskonvention, elf Projekte finanziell gefördert, die sich zwar hauptmäßig um andere soziale Schwerpunkte kümmern jedoch die Anlaufstelle für Inklusion mitberücksichtigen.
In absehbarere Zeit also wird man im Westend keine Anlaufstelle finanziert bekommen. Einer weiteren Zusammenarbeit der Einrichtungen steht indes auch künftig nichts im Wege.

north