Veröffentlicht am 19.04.2011 00:00

Bogenhausen · Licht für mehr Geld


Von red
Beleuchtet spülen Litfaßsäulen mehr Geld in die Stadtkasse. Ob man die  Energiekosten nicht besser sparen sollte, wurde im BA diskutiert.	 (Foto: Privat)
Beleuchtet spülen Litfaßsäulen mehr Geld in die Stadtkasse. Ob man die Energiekosten nicht besser sparen sollte, wurde im BA diskutiert. (Foto: Privat)
Beleuchtet spülen Litfaßsäulen mehr Geld in die Stadtkasse. Ob man die Energiekosten nicht besser sparen sollte, wurde im BA diskutiert. (Foto: Privat)
Beleuchtet spülen Litfaßsäulen mehr Geld in die Stadtkasse. Ob man die Energiekosten nicht besser sparen sollte, wurde im BA diskutiert. (Foto: Privat)
Beleuchtet spülen Litfaßsäulen mehr Geld in die Stadtkasse. Ob man die Energiekosten nicht besser sparen sollte, wurde im BA diskutiert. (Foto: Privat)

In den Kassen der Stadt herrscht Ebbe, da gilt es, um die vielfältigen Aufgaben finanzieren zu können, jede mögliche Quelle anzuzapfen. So hat der Stadtrat entschieden, die Einnahmen zu steigern, indem sie Werbung auf öffentlichem Grund mit Hintergrundbeleuchtungen bestückt, was aber im Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) auf Widerstand stößt.

Für die Maßnahmen muss die Modernisierung des so genannten Werbesortiments überprüft und der BA angehört werden, denn in Bogenhausen sind acht Standorte betroffen. Die Kommunalpolitiker hatten jedoch in der Vorlage »Unstimmigkeiten festgestellt«, wünschten und erhielten vor der Abstimmung »Auskunft über die Lichtintensität und den Stromverbrauch der Werbeträgerbeleuchtung«. Dennoch wurde die Geld bringende Idee einhellig abgelehnt, es sei denn, der Strom zur Beleuchtung könne mit Solarzellen auf den Litfaßsäulen erzeugt werden.

Im Kommunalparlament stellten Bündnis 90/Die Grünen den Antrag, »die Stadt wird aufgefordert, keine Litfaßsäulen zu hinterleuchten«. Zur Begründung heißt es: »Angesichts der Ereignisse in Japan und der Notwendigkeit, Atomkraftwerke neu zu bewerten und damit auch Strom einsparen zu müssen, erscheint es unakzeptabel, Energie für Dinge auszugeben, deren Notwendigkeit kein vernünftiger Mensch sieht – selbst wenn die Stadt damit Einnahmen steigern kann.« München soll auf dieses »für die Umwelt teuer erkaufte Ziel verzichten und damit Verantwortung und Vernunft zeigen.«

CSU-Fraktionssprecher und Stadtrat Robert Brannekämper meinte aber, »dass eine Beleuchtung einen wesentlichen besseren Eindruck machen würde« und hatte die Idee, die Litfaßsäulen mit Solarzellen zu versorgen. Den Vorschlag nahm BA-Chefin Angelika Pilz-Strasser (Grüne) mit in das Ansinnen auf, der Antrag wurde einstimmig verabschiedet.

Solarzellen als energiesparende Alternative?

Von der Thematik allgemein angetan, regte Manfred Krönauer von den Liberalen an, »ein Lichtkonzept für den gesamten Stadtteil zu prüfen«. Ob der via Solarzelle erzeugte Strom ausreicht, eine Litfaßsäule zu hinterleuchten, müssen nun Experten prüfen. Denn der Verbrauch je Säule liegt jährlich – so die Deutsche-Städte-Medien GmbH – bei ungefähr 4.800 Kilowattstunden, was dem Verbrauch eines Vier-Personen-Haushalts entspricht.

Die städtischen Absichten umfassen insgesamt drei Maßnahmen: Hinterleuchtung von 200 Litfaßsäulen, Aufstellen von 50 sogenannten City-Light-Postern und Aufstellen von 30 sogenannten City-Light-Boards. Zusätzliche Standorte wurden im Rathaus allerdings ausgeschlossen, »einzelne besonders störende Werbestellen werden in Absprache mit den BAs abgebaut. Und: Kultursäulen sind von der Hinterleuchtung oder dem Abbau störender Werbung ausdrücklich ausgenommen.

Zur Frage, wie hoch die städtischen Mehreinnahmen etwa sein dürften, erklärte Wolfgang Nickl, Pressesprecher des Referats für Arbeit und Wirtschaft: »Der Werbenutzungsvertrag wurde vom Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, weil der Text sensible Zahlen enthält. Die Zahlen, aus denen Mitbewerber des derzeitigen Anbieters Rückschlüsse ziehen könnten, werden daher nicht offen gelegt.«

Im 13. Stadtbezirk sind folgende Litfaßsäulen-Standorte betroffen, wobei die Kommunalpolitiker an vier der acht Platzierungen Einschränkungen reklamierten:

- Englschalkinger-/Effnerstraße. Dazu der Kommentar des BA: »Der Standort ist wegen der neuen Trambahntrasse obsolet.«

- Englschalkinger-/Elektrastraße.

- Weltenburger-/Eggenfeldener Straße.

- Bülowstraße 25. Der BA gibt zu bedenken: »Die Werbeträger würden die Mae West beeinträchtigen.«

- Effner-/Odinstraße.

- Denninger-/Richard-Strauss-Straße. »Der Standort ist bereits mit vielfältigen privaten Werbeträgern bestückt«, meint der BA.

- Effnerplatz/Effnerstraße. Auch hier sieht der BA eine Beeinträchtigung der Mae West.

- Hultschiner-/Zamdorfer Straße. ikb

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