Veröffentlicht am 09.04.2016 00:00

Schliersee · Wetterkapriolen im April


Von red
Bei jedem Wetter einen Besuch wert: Das altbayrische Dorf am Schliersee ist Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Bahnhof Fischhausen-Neuhaus ist nur 3 Gehminuten entfernt.	 (Foto: Markus Wasmeier Freilichtmuseum)
Bei jedem Wetter einen Besuch wert: Das altbayrische Dorf am Schliersee ist Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Bahnhof Fischhausen-Neuhaus ist nur 3 Gehminuten entfernt. (Foto: Markus Wasmeier Freilichtmuseum)
Bei jedem Wetter einen Besuch wert: Das altbayrische Dorf am Schliersee ist Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Bahnhof Fischhausen-Neuhaus ist nur 3 Gehminuten entfernt. (Foto: Markus Wasmeier Freilichtmuseum)
Bei jedem Wetter einen Besuch wert: Das altbayrische Dorf am Schliersee ist Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Bahnhof Fischhausen-Neuhaus ist nur 3 Gehminuten entfernt. (Foto: Markus Wasmeier Freilichtmuseum)
Bei jedem Wetter einen Besuch wert: Das altbayrische Dorf am Schliersee ist Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Bahnhof Fischhausen-Neuhaus ist nur 3 Gehminuten entfernt. (Foto: Markus Wasmeier Freilichtmuseum)

April, April, der weiß nicht, was er will. Ja, da kann es schon einmal sein, dass es heute schneit und morgen das schönste Biergartenwetter ist. Die kalte Jahreszeit mag einfach noch nicht ganz auslassen. Doch die Eskapaden des Winters sind nur noch ein letztes Aufbäumen.

Markus Wasmeier-Kolumne Themenseite: Markus Wasmeier, Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben

Denn der Frühling setzt sich am Ende durch. Wir können es jetzt schon deutlich spüren und sehen. Überall beginnt es zu blühen, die Knospen an den Bäumen öffnen sich und der Kreislauf des Lebens beginnt neu, auf seine wundervolle Weise. Übrigens wird der Name April vom lateinischen Wort aperire abgeleitet, das soviel wie öffnen bedeutet. Auch im bäuerlichen Jahreslauf ist das Frühjahr die Zeit des Neuanfangs und es gibt viel zu tun auf und um den Hof.

Früher sagte nur die Erfahrung

der Bauern das Wetter voraus

Ist das Wetter für uns heute manchmal vielleicht im Höchstfall etwas lästig, konnte es für einen landwirtschaftlichen Betrieb von damals sehr unangenehme Folgen haben, denn alle Arbeiten waren stark wetterabhängig. Da musste man aufpassen, dass man beispielsweise nicht zu früh aussäte, denn sonst konnte es schon einmal passieren, dass dem Bauern die Eisheiligen einen Strich durch die Rechnung machten. Die besagten Eisheiligen Mitte Mai waren ein grober Anhaltspunkt, Garantie waren sie keine. Es gab neben den Eisheiligen noch zahlreiche andere Wetterlostage im Jahr, an denen man glaubte eine Vorhersage treffen zu können, wie etwa der Siebenschläfertag oder auch verschiedene wichtige Tage des Kirchenjahres. Die Wettervorhersage blieb aber ein Glückspiel.

Erst im 17. Jahrhundert erkannte man den Zusammenhang zwischen Luftdruck und Wetter, der grobe Vorhersagen ermöglichte. Wirklich dokumentiert wird das Wetter aber erst seit weniger als zweihundert Jahren. Und diese wenigen wissenschaftlichen Wetterbeobachtungen standen der einfachen Bevölkerung damals nicht zur Verfügung, sodass man sich wohl oder übel nach zahlreichen überlieferten Wetterregeln richtete. Die lagen allerdings auch oft falsch. Und dann konnte man sich nur noch durch das Gebet oder das Aufstellen einer Wetterkerze Hilfe erhoffen.

Allerdings achteten die Menschen auf dem Land früher viel genauer auf die Zeichen der Natur. Durch jahrelange Beobachtungen und Erfahrung in ihrer Heimat bekamen sie teilweise ein gutes Gespür für ihr regionales Wetter.

Wenn Sie uns im Museum besuchen, brauchen Sie vor dem Aprilwetter am Schliersee keine Angst zu haben, denn unsere historischen Gebäude trotzen mit ihren Schindeldächern schon seit Jahrhunderten den Jahreszeiten. Vielmehr können Sie bei uns den Lauf des Jahres hautnah erleben. Nicht nur beim Wetter, auch im Brauchtum, das bei uns lebendig gelebt wird, und in saisonalen Speisen in unserem Wirtshaus. Zum Schluss noch eine alte Bauernregel zum April, die sagt: Aprilwetter und Kartenglück wechseln jeden Augenblick. Und bei uns im Museum können Sie morgen beides erleben. Denn am Sonntag findet unser drittes altbayrisches Schafkopfturnier statt und da geht es bestimmt hoch her. Es werden attraktive Preise ausgespielt und unser Wirtshaus »Zum Wofen« verwöhnt Sie mit unserem süffigen Museumsbier aus unserer historischen Schöpfbrauerei sowie hausgemachten Schmankerln, egal ob süß oder deftig. Natürlich auch, wenn Sie nicht schafkopfen, sondern einfach den Frühlingsanfang in den schönen Schlierseer Bergen erleben möchten. So gesehen gibt es morgen eigentlich nur Gewinner, ganz egal was sich das Wetter einfallen lässt!

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