Haben Sie sich auch schon einmal geärgert, wenn die Absätze an den Schuhen kaputt, die Schuhe sonst aber noch ganz gut sind? Heute kauft man dann meistens ein neues Paar Schuhe.
Historisch: Markus Wasmeiers Freilichtmuseum Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf, Markus Wasmeier, ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Früher wäre das undenkbar gewesen, ein Paar Schuhe sollte am besten ein Leben lang halten und deshalb wurden die Schuhe entsprechend geschont, gepflegt und wenn nötig, repariert. Die Reparatur ist aber nicht nur bei den Schuhen aus der Mode gekommen. Zum Teil liegt das wirklich daran, dass es vielleicht gar keinen Handwerksbetrieb in der Nähe mehr gibt, der eine spezielle Reparatur anbietet. Ist es bei einer Schneiderei oder dem Schuster noch vergleichsweise einfach, wird es beim Hutmacher schon schwieriger. Und wenn Sie einen Kürschner oder Gamsbartbinder finden wollen, helfen Ihnen die Gelben Seiten meist wenig, da muss man jemanden kennen.
Heute und morgen haben Sie bei uns im Freilichtmuseum reichlich Gelegenheit dazu. Bei unserem Trachten- und Handwerkermarkt erleben Sie zahlreiche Aussteller aus Handwerk und Kunsthandwerk. Und Sie können dabei den Handwerkern über die Schulter schauen und die teils sehr traditionsreichen Gewerke kennenlernen. Egal ob beim Trachtenschneider oder in der Goldstickerei, Handarbeit wird hier groß geschrieben! Den oben bereits erwähnten Gamsbartbinder finden Sie im Übrigen auch. Und die Gelegenheit sollten Sie sich nicht entgehen lassen, Einblicke in dieses selten gewordene Handwerk zu gewinnen. Es gehört viel Geschick und Erfahrung dazu, die Haare so kunstvoll zu binden, dass sie beim fertigen Gamsbart besonders gleichmäßig fallen. Am Sonntag tritt dann noch ein ganz anderes Handwerk in den Vordergrund, das des Bierbrauers, denn es ist der Tag des deutschen Bieres.
Stündlich finden dazu Führungen in unserer historischen Schöpfbrauerei statt.
Schöpfbrauerei? Was steckt denn hinter diesem Namen, werden Sie sich vielleicht fragen. Der Begriff verrät es schon, es muss viel geschöpft werden und zwar von Hand. Denn der Sud, der bei uns über dem offenen Feuer gebraut wird, muss zum Leutern aus der Sudpfanne in den Leuterbottich geschöpft werden. Anschließend wieder zurück in die Sudpfanne und dann ein letztes Mal auf das Kühlschiff.
Hier kann man dem erfahrenen Handwerker über die Schulter schauen
Übrigens, auch unsere vier großen 1000-Liter-Fässer reparieren und pichen wir selbst. Da dürften wir ziemlich die Einzigen sein, die so große Fässer noch selbst mit flüssigem Pech ausgießen. Mit viel Rauch und Feuer ist das besonders spektakulär für unsere Besucher. Sie sehen, es steckt viel Arbeit rund um unser selbstgebrautes Bier und für jeden Geschmack ist bei unserem Trachten- und Handwerkermarkt etwas dabei.
Apropos Geschmack: Mit die älteste Dienstleistung überhaupt ist die Gastronomie. Und nicht nur an diesem Wochenende überzeugen unsere Köche mit ihrer Handwerkskunst. Egal ob deftig oder süß, Brotzeit oder Schweinebraten, in unserem Wirtshaus »Zum Wofen« verwöhnen wir Sie mit bayerischen Schmankerln aller Art. Wenn Sie dann mit einem frisch geschnitzten Edelweiß auf dem Hut, einem erfrischenden Museumsbier und einer guten Brotzeit in unserem Biergarten sitzen und sich bewusst vor Augen führen, wie viel Handwerk darin steckt, dann schmeckts Ihnen gleich noch besser.
Das verspreche ich Ihnen!