Harlaching · Junior-Bloggerin Livia über Jugend und Glaube
Warum gehen immer weniger Jugendliche regelmäßig in die Kirche? Glauben denn immer weniger junge Menschen an Gott?
Nun, ich gehe auf eine katholische Schule und diese Frage stellen wir uns daher öfter. Zunächst glaube ich nicht, dass diese zwei Fragen zusammenhängen. Denn viele Freunde von mir und auch alle Schüler auf unserer Schule sind, genau wie ich, Menschen, die an Gott glauben. Ich bete auch mindesten einmal am Tag zu Gott und mein Glaube gibt mir viel Kraft und Motivation.
Ich denke, da kann man schon sehen, dass es nicht an dem fehlenden Glauben liegt, dass immer weniger Jugendliche in die Kirche gehen. Ich kann mir vorstellen, dass es andere Gründe für diese Frage gibt. Vielleicht liegt es ja am Ablauf und der Gestaltung des Gottesdienstes? Ich könnte mir vorstellen, dass eine Art Modernisierung hierzu ein guter Gedanke sein könnte. Nun, das kann ich aber nicht beeinflussen, aber ich finde, es wäre einen Versuch wert.
Ich sehe in meinem Umfeld auf alle Fälle, dass der christliche Glaube bei sehr vielen Jugendlichen ganz normal und selbstverständlich ist. Es zeigt halt nicht jeder offen seinen Glauben. Ich denke, das ist auch ein bisschen uncool geworden. Und deswegen will ich auch hier so zeigen, dass man nicht pauschal sagen darf, dass Jugendliche mit Glauben und Kirche nichts am Hut haben.
So stellt zum Beispiel unsere Kirche in meinem Kirchen-Bezirk einmal in der Woche für uns Heranwachsende in meinem Viertel einen Raum zur Verfügung. Hier treffen wir uns und quatschen auch mal beim gemeinsamen Kochen über alles Mögliche. Das finde ich, ist von unserer Kirche ganz toll und modern. Die meisten von uns sind in dieser Kirche in verschiedenen Jahrgängen gefirmt worden und die Treffen fördern auf alle Fälle das Zusammengehörigkeitsgefühl in uns als Gruppe. Ich hoffe, dass das ein Beispiel für viele Kirchen oder auch für die Stadt sein kann. Ein geschützter Raum für Jugendliche zum sinnvollen Gestalten der Freizeit und zum Aufbau von Freundschaften im eigenen Viertel, das wäre doch perfekt.
All das sind kleine Bausteine, die zeigen, dass für uns Jugendliche der Glaube zum ganz normalen Leben gehört.
Ich kann mir vorstellen, dass einige überrascht sein werden, wenn sie meine Zeilen lesen. Auch wenn wir Jugendliche nicht regelmäßig in die Kirche gehen, heißt das noch lange nicht, dass wir Heranwachsende nichts oder wenig mit Gott am Hut haben. Glauben heißt, mit religiösen, in meinem Fall mit christlichen, Werten zu leben und nach ihnen zu handeln.
