Die meisten Kinder wissen eigentlich sehr genau, was sie an ihren Müttern haben, nur ist es oft nicht so einfach, das immer zu zeigen oder gar zu sagen. Da ist es nicht schlecht, dass der Muttertag jeden daran erinnert, dass man diesen Umstand auch mal in Worte fassen sollte.
Historisch: Markus Wasmeiers Freilichtmuseum Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf, Markus Wasmeier, ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Der Muttertag ist ein recht neuer Brauch, zumindest für ein Freilichtmuseum wie unseres, das das Leben im 18. Jahrhundert darstellt, denn erst um 1910 herum trieb eine Amerikanerin ihre Bemühungen voran, einen Feiertag für die Mütter zu schaffen.
Genaugenommen hätten wir in Bayern auch vorher schon einen Muttertag gehabt, denn alle Marienfeiertage, wie etwa Maria Geburt oder Mariä Himmelfahrt und zahlreiche weitere sind Ehrentage der Gottesmutter und somit eigentlich aller Mütter. Trotzdem schien es auch bei uns an der Zeit das Ehren der Mütter noch deutlicher zu unterstreichen. Denn in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hielt dieser Brauch auch bei uns Einzug. Angeblich am Anfang flächendeckend unterstützt vom Verband deutscher Blumengeschäftsinhaber.
Naja, wundern würde es mich nicht, wenn es tatsächlich so gewesen wäre. Denn wenn man mit emotionalen Dankesreden nicht ganz so gut ist, dann kann man immer noch die Blumen für sich sprechen lassen. Da hat man alle Möglichkeiten, von selbst auf die Wiese gehen und pflücken bis hin zum Fachgeschäft. Die freuen sich im Übrigen im Moment besonders über Aufträge! Wer will, kann da ein bisschen unterstützend tätig werden. Bei manchen stehen die Blumen dann auf dem schön gedeckten Frühstückstisch und die ganze Familie verwöhnt die Mütter nach Kräften. Bei aller Liebe, bitte danach das Aufräumen nicht vergessen, sonst ist die Freude gleich wieder vorbei. Besuche sind dieses Jahr ein heikles Thema aber vielleicht ist das Wetter ja gnädig und man kann einen gemeinsamen Spaziergang im Freien unternehmen. Auch kleine Gesten können eine große Freude machen.
In Bayern gibt es mit den
Marienfeiertagen etliche Tage,
an denen die Mutter geehrt wird
Apropos Freude, sehr gefreut hab ich mich über die Besucher des Museumslanden am vergangenen Wochenende. Mit viel Rücksicht und Verantwortungsbewusstsein haben alle Besucher die aktuellen Einschränkungen und Regeln umgesetzt und mit ihrem Einkauf unserer Museum in der schwierigen Zeit unterstützt, denn auch ein geschlossenes Museum verursacht Kosten. Deshalb sind auch kleine Einkäufe eine große Hilfe. Es war unbeschreiblich schön, einfach einmal einen kurzen Ratsch zu halten und wir haben dabei gemerkt, dass es vielen genauso geht.
Viele haben sehr bedauert, dass das Museum geschlossen ist und sie sich schon freuen, wenn endlich wieder geöffnet ist. Und das tut unseren Mitarbeitern und mir natürlich auch einmal gut. Hoffentlich können wir den Museumsbetrieb bald wieder aufnehmen und Sie einladen auf eine Zeitreise in das altbayerische Dorf am schönen Schliersee. Bis dahin haben zumindest einige von Ihnen ein paar Flaschen selbst gebrautes Museumsbier mit nach Hause genommen und können so wenigstens in flüssiger Form die Handwerkskunst und den Geschmack der Vergangenheit genießen.
Bleiben Sie gesund, ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen!
Ihr Markus Wasmeier