Mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs im Münchner Nordosten nicht immer einfach. Gut ein Jahr nach Start des neuen Bussystems mit neuen Buslinien und veränderten Fahrplänen will das »Nordost-Forum« am heutigen Mittwoch, 23. November, Bilanz ziehen, wie sich das neue System im Münchner Nordosten bewährt hat und diskutieren, welche Verbesserungen wünschenswert sind.
Beginn ist um 19 Uhr im Ökologischen Bildungszentrum, Englschalkinger Straße 166. Der Eintritt ist frei.
Von der Münchner Verkehrs-Gesellschaft (MVG) stehen Brigitte Gemmer und Wolfgang Weiß für Fragen zur Verfügung. Als zweites Thema des Abends steht die geplante Trambahnverlängerung vom Effnerplatz nach St. Emmeram auf dem Programm. Dieses Vorhaben ist die größte anstehende Veränderung für den öffentlichen Nahverkehr im Münchner Nordosten, nachdem die Verlängerung der U4 nach Englschalking aus finanziellen Gründen in weite Ferne gerückt ist.
Wo soll die neue Trambahntrasse verlaufen? Wie weit soll sie führen? Wann werden welche Streckenabschnitte in Angriff genommen? Schließlich wird ein Mitglied von der Kreisgruppe München des Verkehrsclubs Deutschland die Anforderungen an ein zukunftsfähiges Nahverkehrssystem aus Sicht eines alternativen Verkehrsverbandes vorstellen. Für Diskussion und Hintergrundinformationen sind außerdem Mitglieder des Bezirksausschusses Bogenhausen (BA 13) anwesend.
Darunter voraussichtlich auch der Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr im BA, Reinhart Brunner, CSU. Das größte Problem aus seiner Sicht: sollte der Zehn-Minuten-Takt der S 8 demnächst doch mal kommen, werden wohl die Linien vom Arabellapark 189 und 188 gestrichen, befürchtet Brunner. Durch den neuen Takt sei der Daglfinger Übergang für die Busse nicht mehr passierbar und eine andere Wendemöglichkeit gebe es bisher nicht. Wie Horst Staimer, Sprecher der S-Bahn München auf Anfrage mitteilt, ist der Zehn-Minuten-Takt der S 8 noch in weiter Ferne, solange auch der Güterverkehr auf dieser Strecke rund um Daglfing rollt.
Eine Lösung in Sicht ist dagegen in Sachen Verbindung nach Berg am Laim. »Wir kämpfen mit dem BA Berg am Laim dafür, dass der jetzige Bus 187 nicht nur bis zur Zamdorfer Straße fährt, sondern wie der Vorgänger 137 bis nach Berg am Laim.« Die MVG hatte diese Strecke wegen angeblich zu geringer Fahrgastzahlen gekappt, doch nach den Bürgerprotesten Einsicht gezeigt. Brunner erwartet bei einem Gespräch des BA mit der MVG am 28. November eine konkrete Entscheidung.
Die ist in Sachen Tram noch nicht greifbar. »Aber sie kommt sicher«, sagt Brunner, »ich rechne mit 2010.« Neben der im Moment noch fehlenden Finanzierung geht es auch darum, wie weit die Tram führen soll.
Langjähriger Dauerstreitpunkt der verschiedenen politischen Lager. Während SPD und Grüne für eine Strecke bis nach St. Emmeram votieren, ist die CSU dagegen. »Bis zum Cosimapark haben wir kein Problem, aber danach fährt die doch leer«, meint Brunner. Hundert Bäume müssten zudem für die von der rot-grünen Fraktion favorisierten Streckenführung fallen, so Brunner, Die Tram zerschneide damit die Grünanlage. »Die Bürger haben sich auf der Bürgerversammlung jedenfalls dagegen ausgesprochen.« ms