Veröffentlicht am 12.06.2007 00:00

Oberschleißheim · Der Mega-Sportcampus

Nein, Luca Toni und Franck Ribery werden die Navigationssysteme ihrer Autos nicht auf Oberschleißheim programmieren müssen. Die Superstars der Profimannschaft des FC Bayern München bleiben an der Säbener Straße beheimatet. Der Rest des FC Bayern zieht aber wohl auf absehbare Zeit um in den Münchner Norden.

Die beachtlichen Baupläne des FC Bayern haben bereits den Gemeinderat Oberschleißheim einstimmig passiert und damit kann das Verfahren beginnen, Baubeginn könnte 2009 sein.

Anfang dieses Jahres wurde bekannt gegeben, dass der FC Bayern das ehemalige Bundeswehr Gelände an der Ingolstädter Straße gekauft hat. Dieses umfasst rund 30 Hektar, wovon etwa 15 Hektar auf dem Oberschleißheimer Gemeindegebiet und der Rest im Bereich der Stadt München liegen.

Den Kauf bestätigte Vize-Präsident Bernd Rauch seinerzeit auch unserer Zeitung gegenüber, betonte aber, dass auf dem Grundstück, welches eine einmalige Chance für den Verein darstelle, erst einmal nichts tun werde. Primär werde man sich erst einmal um den großen Erweiterungsbau an die Clubgebäude in der Säbener Straße kümmern.

Nun geht das Projekt Oberschleißheim aber doch parallel seinen Weg. Vor dem Gemeinderat stellten Vertreter des Frankfurter Architekturbüros Albert Speer & Partner die Pläne vor. Deren Herzstück ist eine große Sporthalle, die für 5000 (!) Zuschauer Platz bietet. Daneben werden drei weitere Hallen für jeweils 200 bis 500 Zuschauer errichtet. Das Freigelände umfasst sieben Fußballplätze, davon vier auf Rasen und drei auf Kunstrasen. Komplettiert wird das einem Campus ähnelnde Gelände durch zwei Basketballplätze, eine Bogenschießanlage, ein Track & Field sowie einen Mountainbike-Parcours. Abgerundet wird das Gelände durch ein Clubheim und ein Parkhaus mit insgesamt 400 Stellplätzen.

Der Gemeinderat Oberschleißheim hatte keine Einwände gegen die Pläne. Auch Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler sieht den Zuzug des prominentesten deutschen Fußballclubs sehr positiv. Allerdings betont sie ebenso wie Baumamtsleiter Josef Schartel, dass es sich um eine Baumaßnahme des Vereins FC Bayern und nicht der Profi AG handelt. Kahn, Schweinsteiger & Co. wird man in Oberschleißheim also nicht sehen, wenn nach dem Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes voraussichtlich ab 2009 gebaut werden kann.

Und dann wäre da noch die Frage, was die Stadt München macht, sollte 2010 das Grünwalder Stadion abgerissen werden. Hier gab es auch schon vorsichtige Gerüchte, dass angrenzend an das Bayern-Gelände auf Münchner Grund ein Ersatzbau errichtet werden könnte. An diesen Debatten beteiligt sich Bayern-Vize Rauch nicht: »Bis dahin fließt noch viel Wasser die Isar herunter und das Aus des Grünwalder Stadions steht noch lange nicht fest.« N. Bauer

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