Gemischte Gefühle: Parteien unter Druck, Partystimmung beim Stadtgeburtstag Das Jahr 2008 startete mit einem Verbot. Qualmen war ab sofort in Kneipen untersagt. Ein herber Tiefschlag für die bayerische Wirtshauskultur. Die sich auch prompt rächte so zumindest die Meinung der CSU. Herbe Verluste mussten die Christsozialen bei den Kommunal- und Landtagswahlen einstecken.
Gemischte Gefühle: Parteien unter Druck, Partystimmung beim Stadtgeburtstag Das Jahr 2008 startete mit einem Verbot. Qualmen war ab sofort in Kneipen untersagt. Ein herber Tiefschlag für die bayerische Wirtshauskultur. Die sich auch prompt rächte so zumindest die Meinung der CSU. Herbe Verluste mussten die Christsozialen bei den Kommunal- und Landtagswahlen einstecken.
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Als Konsequenz der Wahl-Schlappe traten CSU-Chef Erwin Huber und Ministerpräsident Günter Beckstein zurück. Die schwarz-gelbe Koalition wählte Horst Seehofer zu deren Nachfolger. Das Wahljahr 2008 war ohnehin mit jeder Menge bitteren Pillen gespickt nicht nur für die Christsozialen. Auch die SPD musste bei der Kommunalwahl federn lassen. Die Gewinner waren klar die kleinen Parteien. Nur konsequent war also die Wahl der Grünen Politikerin Angelika Pilz-Strasser zur neuen Vorsitzenden im Bezirksausschuss Bogenhausen einer »Jamaika-Koalition sei Dank«.
Einfach zu teuer hieß es Ende März für die geplante Transrapid-Strecke zum Münchner Flughafen. Die Trambahn-Trasse vom Effnerplatz nach St. Emmeram wurde hingegen dieses Jahr vom Stadtrat verabschiedet. Doch die Gegner des Zugs liefen Sturm: Sowohl auf der Bürgerversammlung im Oktober, als auch auf diversen Infoveranstaltungen der MVG machten die Anwohner ihrem Unmut Luft. Sie forderten die sofortige Rücknahme aller Planungen zum Trambahnbau und unterstrichen ihre Anliegen mit rund 2.500 Anti-Tram-Unterschriften, die momentan im Wirtschaftsministerium liegen. Heftige Proteste gab es auch, als die olympische Fackel im April Europa durchquerte in Paris erlosch die Fackel sogar ganz. Trotz dieser Zwischenfälle eröffneten im August die Chinesen die Olympischen Spiele in Peking mit einer gigantischen Feier.
Unterdessen war man in München mit den Feierlichkeiten zum 850. Stadtgeburtstag beschäftigt. Anlässlich dieses runden Jubliäums organisierte der NordOstKulturVerein eine Ausstellung »Föhring Geburtshelfer Münchens«. Grund zur Freude hatte dieses Jahr auch das Kunstforum Arabellapark, das seinen 20. Geburtstag mit einem bunten Kulturprogramm feierte. Leise und nachdenkliche Töne schlug man im November an, als die Namen der in der Reichskristallnacht vertriebenen und ermordeten Juden vor der Dreieinigkeitskirche vorgelesen wurden.
Um die Rettung des kulturellen Erbes im 13. Stadtbezirk sorgte sich indessen der Bezirksausschuss Bogenhausen. Als bekannt wurde, dass verschiedene Dorfkerne aus der Denkmalliste gestrichen werden sollen, machten die Stadtteilpolitiker mobil mit Erfolg.
Einen Erfolg auf der ganzen Linie verbuchte auch Barack Obama. Am 4. November stellten sich die Amerikaner mehrheitlich hinter Barack Obama und wählten ihn zum ersten schwarzen Präsidenten der USA. Ohnehin ging das Jahr 2008 versöhnlich zu Ende: Schließlich zeigten sich die Münchner von der Finanzkrise unbeeindruckt und belebten durch ihr Konsumverhalten das Weihnachtsgeschäft, gleichzeitig sank die Kriminalität bis auf wenige Ausnahmen in ganz München drastisch.
Andrea Koller
Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger
Themenseite Jahresrückblicke : Jahresrückblicke für alle Bewohner der Stadtviertel im Verteilungsbereich der Münchner Wochenanzeiger