Veröffentlicht am 21.10.2009 00:00

Giesing/Perlach · Standort Europäische Schule beschlossen


Von red

Der Weg zum Neubau einer Dependance der Europäischen Schule im Nordostbereich der Siedlung am Perlacher Forst bis spätestens 2015 scheint geebnet.

Europäischen Schule

Giesing · Bau der Europaschule Themenseite zur Europäischen Schule, die 2017/2018 eröffnet werden soll

Einem Grundsatz- und Aufstellungsbeschluss für das Großprojekt hat jetzt auch der Planungausschuss des Münchner Stadtrates in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. Lediglich die Rathaus-FDP stimmte gegen die Vorlage, weil sie den Standort inmitten einer Wohnsiedlung als ungeeignet erachtet und sich hinsichtlich der verkehrlichen Erschließung für den Individual- und Busverkehr zentral über die Lincolnstraße mit großen Bedenken trägt. Gerechnet wird neben dem Buszubringerverkehr auch mit täglich etwa 1.500 Individualfahrten. Die Planer jedoch wollen diesem Problem durch ein geschickt arrangiertes Verkehrsleitsystem Herr werden.

Kurz vor der städtischen Entscheidung hatte sich auch bereits der örtliche Bezirksausschuss (BA) Obergiesing mit großer Mehrheit für den neuen, über neun Hektar großen Standort zwischen Cincinattistraße und Lincolnstraße ausgesprochen.

Bei den Erörterungen im BA prägten neben den Einwänden der örtlichen FDP auch Bürgersorgen zunächst das Geschehen. So machte ein Bürger seiner Sorge Luft, durch die Schulplanungen könne künftig auch der Bestand des alten Eichenwaldes vor Ort gefährdet sein. »Wenn die Planer in zehn Jahren merken, dass die Schule erneut aus allen Nähten platzt, dann wird halt auch dieser Wald gefällt«, so der Obergiesinger Anwohner. Dieser Forst sei jedoch durch eine wertvolle Flora und Fauna seltener Tier- und Pflanzenarten besonders geprägt.

Sorgen, die allerdings der BA-Vorsitzende Horst Walter nicht teilen mochte. Der Wald genieße vielmehr laut einem städtischen Papier von Stadtbaurätin Elisabeth Merk »absoluten Bestandsschutz«. Walter bezeichnete Ängste hierzu als »reine Hypothese«. Als verfehlt beurteilte der SPD-Mann zudem die Befürchtungen und Einwände der FDP in Stadtrat und BA. Denn die Planung einer Schule sei in einem als Gewerbegebiet ausgewiesenen Terrain sicher das »kleinere Übel«. Walter: »Hier könnten sonst bei der Ansiedlung entsprechender Unternehmen ganz andere Belastungen für Umwelt und Verkehr entstehen«.

Auch die vonseiten der Liberalen zuletzt geäußerten Standort-Alternativvorschläge wies Walter entschieden zurück. Der von der FDP ins Spiel gebrachte Hanns-Seidel-Platz in Neuperlach sei nach Jahrzehnten jetzt anderweitig überplant und das ebenfalls genannte Areal der früheren US-Universität auf dem Gelände der früheren McGraw-Kaserne schlicht »zu klein«.

Auch der Vorschlag von BA-Mitglied Michael Heeger (Grüne), anstelle der Schule im Perlacher Forst mehrere kleinere Dependancen in unterschiedlichen Stadtvierteln unterzubringen, wurde von einer deutlichen BA-Mehrheit abgelehnt. Von der Stadt wird die Situierung am Perlacher Forst ebenfalls klar favorisiert.

Harald Hettich

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