Veröffentlicht am 16.02.2010 00:00

Trudering · Grüne Aussichten


Von red

Wo im letzten Sommer noch Mangold, Tomate und Kopfsalat wuchsen, wird in nicht allzu ferner Zukunft »junges Gemüse« die Schulbank drücken: Auf dem Areal an der Markgrafenstraße soll 2013 der Unterricht im neuen Truderinger Gymnasium starten. Im Gegenzug bedeutet dies das Aus für die rund 20 Krautgärten, die die Landwirtschaftlichen Betriebe der Landeshauptstadt an gleichem Ort schon seit zehn Jahren verpachten. Wie geht es hier weiter, gibt es Ersatzflächen?

Ein Gymnasium für Trudering

Truderinger Gymnasium Themenseite zum Bau und der Planung des Truderinger Gymnasiums, das im Jahr 2013 fertig sein soll

Das wollte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wissen, jetzt kam die Antwort der Stadt: Die Krautgärten werden verlegt.

»Viele Pächter haben in Gesprächen deutlich gemacht, dass sie es sehr begrüßen würden, wenn in der Nähe eine neue Pachtfläche angeboten würde, zumal viele von ihnen im Viertel an der Friedenspromenade wohnen«, erläuterte Michael von Ferrari (Grüne), Mitglied des Bezirksausschusses (BA) Trudering-Riem. Die rund 60 Quadratmeter großen Parzellen werden dabei jeweils vom Gut Riem vorbereitet und erhalten eine Erstbepflanzung, die die Hobby-Gemüsebauer eine Saison lang hegen, pflegen und abernten können. Danach, etwa Ende November, geht die Parzelle zurück an das Gut – und der Kreislauf beginnt erneut. Rund 115 Euro kostet die Nutzungsgebühr einer 60-Quadratmeter-Scholle für ein halbes Jahr, etwa 63 Euro die 30-Quadratmeter-Parzelle.

Zwar nicht in unmittelbarer Nähe, sondern an der Karpfenstraße gegenüber der S-/

U-Bahnstation, liegt nun der Ersatzstandort für die Krautgärten. Da mit dem voraussichtlichen Baubeginn der Schule bereits nach den Sommerferien zu rechnen ist, wäre die vollständige herbstliche Ernte nicht mehr gewährleistet gewesen. Deshalb wurde nach Mitteilung des Kommunalreferats der Ersatzstandort bereits ab 2010 eingerichtet – für die Dauer von zwei bis drei Jahren. »Wir glauben, dass dieser neue Standort trotz der Entfernung zur Markgrafenstraße sehr gut für das Krautgarten-Projekt geeignet ist, auch wenn er nur für eine Übergangszeit Bestand haben kann«, urteilte Stadtdirektor Axel Markwardt in seinem Schreiben an den BA. Vorgesehen sei später an gleicher Stelle bereits der Bau eines Sozialbürgerhauses. »Wir sind jedoch zuversichtlich, im Anschluss eine andere, geeignete und hoffentlich längerfristige Lösung zu finden«, so Markwardt weiter.

»Wir können an der Karpfenstraße rund einen Hektar für Krautgärtner anbieten«, berichtet die Verwalterin des Gutes Riem, Gärtnermeisterin Ruth Kleinöder. Etwa für die Hälfte des Areals lägen schon Bewerbungen vor. Der offizielle Stichtag sei zwar bereits verstrichen, aber wer sich noch für eine der Parzellen interessiere, könne sich noch kurzfristig unter Tel. 32 46 86-18 über den Stand der Vergabe informieren. Schnellstmöglich, weil rechtzeitig Material und Saatgut geordert werden müssten.

Es werden übrigens auch schon Bewerbungen für 2011 angenommen. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.stadtgueter-muenchen.de . K. Kohnke

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