Aus der Sicht der Münchner Polizei kann man im Bezug auf die Fußball-WM von einem Traumstart sprechen. Zufrieden ist auch die Einsatzleitung mit dem bisherigen Verlauf in München. Es kam zu keinen außergewöhnlichen Vorkommnissen, die Stimmung in der Bevölkerung und bei den Fans kann als heiter, gelassen und fröhlich bezeichnet werden.
Ein besonderes Lob möchte die Polizei dem Verkehrsverhalten der Bürger aussprechen. Viele beherzigten den Ratschlag der Polizei, verzichteten auf ihr Auto und stiegen auf den öffentlichen Nahverkehr um. Der MVG meldete so viele Fahrgäste wie noch nie bei einem Fußballspiel. Im übrigen Stadtgebiet herrschte ein Verkehrsaufkommen wie an einem Sonntagvormittag.
Getrübt wurde diese positive Verkehrsbilanz lediglich durch die Anfahrt von Autofahrern ohne die erforderliche Parklizenz. So mussten etwa 600 Fahrzeugführer am Stadion zurückgewiesen werden. Nach dem Spiel kam es erwartungsgemäß zu spontanen Siegesfeiern auf der Leopold- und Ludwigstraße. Etwa 10.000 Fans feierten ausgelassen bis kurz vor 2 Uhr in der Früh, dann konnten die Straßen für den Verkehr wieder freigegeben werden. In der Innenstadt bejubelten weitere 30.000 Münchner und Besucher aus aller Welt den WM-Start. Auch hier kam es zu keinen nennenswerten Störungen. Lediglich nach Mitternacht gingen bei der Einsatzzentrale mehrere Beschwerden wegen ruhestörender Hupkonzerte in Schwabing ein.
Bei den weiteren Fußballbegegnungen am Samstag kam es zu keinerlei spontanen Feierlichkeiten in Schwabing. Am Samstag konnte die Zahl der Einsatzkräfte erheblich reduziert werden. Dennoch waren aufgrund der nahezu 50 zu betreuenden Veranstaltungen rund um den Fußball etwa 1.900 Polizisten im Einsatz. Der Sicherheitsdienst am Fanfest im Olympiapark registrierte gestern insgesamt 25.000 Besucher. Zur Spitzenzeit gegen 17 Uhr versammelten sich etwa 15.000 Zuschauer am Coubertinplatz.
Aufgrund der Erfahrungen vom Eröffnungsspiel wird zukünftig bei Überfüllung mittels Rundfunkdurchsagen darauf hingewiesen, dass das Fan-Fest geschlossen wird, um einen weiteren Zustrom von Besuchern zu verhindern. Das Stadtgründungsfest in der Münchner Innenstadt verlief ebenfalls ohne Störungen. Über den Tag gesehen besuchten etwa 10.000 Menschen die Feiermeile.
Besonders erfreulich sind die Festnahmen von professionellen Taschendieben. So konnten seit Beginn des Einsatzes elf Langfinger von den Taschendiebfahndern aus dem Verkehr gezogen werden. Darüber hinaus wurden knapp 40 Personen wegen Verstößen gegen das Markenrecht und die Gewerbeordnung festgenommen.