Am vergangenem Freitag wurde das neue Schulhaus des Obermenzinger Gymnasiums (Freseniusstr. 45-49) mit einer großen Eröffnungsfeier und anschließendem Sommerfest eingeweiht. Ernst von Borries, Vorsitzender der Münchner Schulstiftung -Ernst v. Borries- und Gründer des Gymnasiums, empfing zusammen mit Ursula Berktold, Stellv. Geschäftsführerin der Münchner Schulstiftung -Ernst v. Borries-, in der Turnhalle des neuen Hauses zahlreiche Gäste aus Politik und Schule. Zu Beginn der Feier spielten Schüler mit Saxophonen, Flöten, Trompeten und anderen Musikinstrumenten die Eurovisions-Melodie und stimmten so auf die Veranstaltung ein. Nach der Ansprache von Ursula Berktold überreichte ihr Regierungsbaumeister und Architekt Stephan van Aaken mit den Worten „es ist geschafft“ symbolisch einen goldenen Schlüssel.
„Private Schulen sind wichtig für das öffentliche Schulsystem“, sagte Renate Will, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag. In Bayern besuchten mittlerweile 13,3 Prozent der Schüler Privatschulen – Tendenz steigend. Trotz angeschlagener Haushaltskasse will die Koalition Privatschulen finanzieren und verbessern. Ingrid Anker, Stadträtin und Mitglied im Kultur-, Gesundheits- und Schul- und Sportausschuss betonte: „München hat eine breite Schullandschaft – städtische, staatliche, private und öffentliche Schulen.“ Gerade Eltern tendierten mehr zu den städtischen wie zu den staatlichen Schulen. „Wir hätten das breit gefächerte Angebot des Obermenzinger Gymnasiums gerne auch an städtischen Schulen und nicht nur punktuell“, so Anker. „Wir sind jedoch nicht neidisch auf die Privatschulen. Wir versuchen auch für städtische Schulen unser Bestes zu ermöglichen.“ Ferner lobte Gustav Huber, Präsident des Verbandes bayerischer Privatschulen (VBP), das Obermenzinger Gymnasiums als Bereicherung für das ganze Schulwesen.
Schulsprecherin Derya Karatasli sagte, dass sich gerade die Kollegstufe besonders auf den neuen „Silentiumraum“ freue. Dort könnten sich die Schüler optimal und in Ruhe auf das bald bevorstehende Abitur vorbereiten. Darüber freut sich auch Eva Wolf, eine der längsten Mitarbeiter des Gymnasiums: „Das Problem Raumnot ist endlich Vergangenheit. Wir freuen uns alle auf die Entlastung, das neue, größere Lehrerzimmer und den „Silentium“- und Gymnastikraum.“ Anschließend übergab Ernst von Borries den goldenen Schlüssel an Klaus Blaier, der ihn als Schulleiter ablöst. „Schaut euch diesen Schlüssel an. Er ist was das Obermenzinger Gymnasiums symbolisiert“, sagte Blaier. „Mit ihm können wir neue Schulräume aber auch neue geistliche Räume öffnen. Wir können damit aber auch Sachen weg sperren.“
Ulrike Wacker vom Elterbeirat sorgte zuletzt noch für einen amüsanten Beitrag, als sie Ernst von Borries und dessen Ehefrau Erika unter dem Motto „Neue Wege gehen“ drei Geschenke übergab: „Herr von Borries, das Obermenzinger Gymnasium ist ihr Lebenswerk. Sie verbringen nun schon Jahrzehnte mit dieser Schule, dazu kam noch vor paar Jahren ihre Stiftung. Ich möchte gar nicht wissen, wie oft ihre Frau abends schon für sie gekocht hat, es kalt geworden ist und sie es wieder aufwärmen musste...“ Nun habe er beschlossen, etwas kürzer zu treten, und das Amt des Schulleiters abzugeben. „Daher möchten wir Ihnen und Ihrer Frau Nordic-Walking-Stöcke schenken, damit Sie einmal neue Wege gehen können.“ Zum Geschenk gehörte auch ein kleiner Rucksack, „denn den Großen der Verantwortung haben sie ja bereits abgelegt“. Nicht zu vergessen der Pulsmesser. Wacker: „Durch ein Piepen erinnert er sie daran, wenn der Puls zu hoch wird.“ Von Borries nahm die Geschenke schmunzelnd entgegen und dankte allen Verantwortlichen für die aufopfernde Unterstützung in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten, besonders seiner Frau: „Ohne dich hätte ich das nie durchgestanden!“