Im Bemühen um den Erhalt der Menzinger Erdbeerenwiese als wichtiger Frischluftschneise und einer der letzten großen grünen Freiflächen will sich der Grünflächenverein Menzing auch von Corona nicht ausbremsen lassen. Dabei weiß er viele Bürger hinter sich - auf über 3.500 Unterschriften zum Erhalt der Menzinger Gartenstadt kann Andreas Ellmaier, Vorsitzender des Grünflächenvereins Menzing, verweisen.
Um diese wichtige Frischluftschneise „Erdbeerwiese” ein für alle Mal zu sichern und aufzuwerten, sei ein neuer Würmpark genau die richtige Lösung, so Ellmaier. Für den Neubau von Schulen und Feuerwache gebe es Alternativstandorte, für das Klima nicht. Deshalb müssen die wenigen noch unbebauten und unversiegelten Grün- und Freiflächen als wertvolle Frischluftschneisen unbedingt erhalten bleiben.
Ein Würmpark in West-Ost-Richtung von der Würm bis zur Bauseweinallee mit klimaresistenten Bäumen im Süden entlang der Wohnbebauung und im Norden entlang der Weinschenkstraße als Naherholung für Untermenzinger und Obermenzinger Bürger wäre für alle klimapolitisch ein Gewinn, argumentiert Ellmaier. Deshalb müsse für die neue Feuerwache Allach ein Alternativstandort etwa an der Mühlangerstraße oder am Pasinger Heuweg gefunden werden. Dann könnten auch SV Untermenzing und die Bezirkssportanlage da bleiben, wo und wie sie sind, und ein Durchstich der Prof.-Eichmann- in die Wöhlerstraße würde ad acta gelegt werden können.
Genau wie für die neue Allacher Feuerwache müssen sich auch für die Allacher Schüler Lösungen der Schulsituation in Allach selbst finden lassen, findet Ellmaier.
Für den Grünflächenverein ergeben sich daher fünf zentrale Fragen an die Landeshauptstadt:
Warum den Friedhof samt Vorratsfläche für Freihamer nicht besser direkt in Freiham (und nicht an der Mühlangerstraße / Pasinger Heuweg in Allach) planen?
Warum die Allacher Feuerwache nicht besser an den unbebauten Flächen an Mühlangerstraße / Pasinger Heuweg errichten?
Warum die Allacher Realschule und das Allacher Gymnasium nicht direkt in Allach vorsehen?
Warum SV Untermenzing / Bezirkssportanlage nicht so belassen, wo und wie sie sind?
Warum das Menzinger Erdbeerenfeld nicht zum neuen Menzinger Würmpark von der Würm bis zur Bauseweinallee aufwerten und damit den Durchstich Prof.-Eichmann- / Wöhlerstraße endgültig obsolet machen?
„Das alles zusammen stünde der Landeshauptstadt München und der Gartenstadt Menzing wahrlich gut zu Gesicht und stellte eine überzeugende Lösung für die derzeitig so verfahrene politische Situation dar”, bekräftigt Andreas Ellmaier.
Nach Protesten aus der Bürgerschaft gegen eine Bebauung der Erdbeerwiese hatte die Stadt im vergangenen Jahr geänderte Planungen vorgeschlagen: Ein neues Gymnasium am Dreilingsweg (in das temporär das Louise-Schroeder-Gymnasium ziehen soll) könnte demnach Platz zur Erweiterung der Carl-Spitzweg-Schule schaffen. Eine neue Feuerwache könnte auf einer Fläche des SV Untermenzing an der Von-Kahr-Straße entstehen und der SV dafür ein Rasenspielfeld auf der Erdbeerwiese bekommen.
„Aktuell wird von der Verwaltung geprüft, welche schulorganisatorischen Auswirkungen die Auslagerung einer Grund- oder einer Realschule auf den bestehenden Schulcampus Pfarrer-Grimm-Straße haben”, gab das städt. Referat für Stadtplanung den aktuellen Stand wieder. „Die Prüfung erfolgt dabei weiterhin ergebnisoffen in den mehreren bekannten Alternativen bzw. Standorten, über die letztendlich der Stadtrat zu entscheiden hat. Eine Ergebnis-Alternative ist, dass die Nutzungen einer Schule, von Sport- und Freiflächen sowie einer Feuerwehrwache unter der Prämisse einer weiteren klimatischen Optimierung auf den Flächen im Bereich der Prof.-Eichmann-Straße / Von-Kahr-Straße / Bauseweinallee untergebracht werden könnten. Die Ergebnisse dieser Alternativen-Prüfung sollen im ersten Halbjahr 2022 im Rahmen einer erneuten Öffentlichkeitsveranstaltung vorgestellt und dem Stadtrat daraufhin zur Beschlussfassung vorgelegt werden.”