Zwei Buben liefern sich am Kicker ein spannendes Match, ein anderer kurvt mit dem Kettcar um die Spielgeräte im Garten, daneben helfen Kinder beim Tischdecken und aus den Gruppenräumen der Kleinen hört man fröhliches Lachen – seit ein paar Wochen hat das SOS-Kindertageszentrum Neuaubing (KiTZ) sein Übergangsquartier in Freiham bezogen. Hier bleibt es die nächsten Jahren. Dann wird der bisherige Standort, das Ladenzentrum an der Wiesentfelser Straße, einem neuen Wohn- und Geschäftszentrum der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GWG Platz gemacht haben und das „KiTZ“ zieht wieder zurück.
„Richtig schön ist es hier“, freut sich KiTZ-Leiterin Ursula Keul über die großzügigen Räume im Schulpavillon in der Clarita-Bernhard-Straße 3. Wie in einem richtigen Lernhaus sind die Räume im Erdgeschoss rund um den großen Spielflur angeordnet. Denn ursprünglich war der Pavillon für zusätzliche Klassenzimmer verwendet worden.
Jetzt ist hier Platz für 77 Kindergarten- und Hortkinder zwischen drei und zwölf Jahren. Es gibt immer wieder Begegnungsmöglichkeiten, „das finden besonders die Geschwisterkinder schön“, freut sich Keul.
Begeistert sind die Kinder, dass sie endlich einen eigenen Garten direkt vor der Haustür haben. „Früher mussten wir extra zum Spielplatz gehen“, erinnert sich die KiTZ-Leitern. Jetzt können die Kinder unkompliziert von draußen nach drinnen wechseln.
Einen Wunsch hat die Leiterin: „Es ist eine Stelle im Kindergarten frei und eine befristete im Hort“. Auf den Tag der offenen Türe müssen die Einrichtungen wegen Corona verzichten. Die Plätze werden nach Einzelgesprächen vergeben, denn den SOS-Einrichtungen ist ein ganzheitliches Betreuungskonzept wichtig. Viele Familien sind bereits seit Jahren durch den Besuch im Familienzentrum bekannt.
In den beiden Hortgruppen und der Lernfördergruppe lernen und spielen jeweils etwa 15 Kinder aus allen Schulen, vom Förderzentrum bis zum Gymnasium. So leben sie im Alltag Inklusion und Gemeinschaft. Viele Kinder kommen aus Gemeinschaftsunterkünften oder haben einen Migrationshintergrund. Deswegen werden sie bei Sprachschwierigkeiten besonders unterstützt.
Im ersten Stock der Pavillon-Anlage finden weiterhin die Angebote der Städtischen Sing- und Musikschule und die Deutschkurse von Anderwerk statt. „Bessere neue Nachbarn hätten wir uns nicht wünschen können“, schwärmt Ursula Keul. Synergieeffekte seien quasi vorprogrammiert.
Das SOS-Kinderdorf hat für weitere Angebote aus dem Ladenzentrum Interimsquartiere finden müssen. Ebenfalls in Freiham, in der Hans-Stützle-Straße 20, haben die Verwaltung und die ambulanten Hilfen eine Unterkunft gefunden und das SOS-Familienzentrum mit dem Second-Hand-Laden und den Möglichkeiten für Beratungs- und Kreativangebote ist in den neuen SOS-Familientreff in der Limesstraße 81 gezogen. Im Frühjahr werden ein weiterer „Treff“ sowie eine SOS-Anlaufstelle in Freiham eröffnen.