Die Deutsche Bahn (DB) will zwischen Donnersberger Brücke und Hackerbrücke, im Bereich der ICE-Außenreinigungshalle auf Bahngrund, eine kleine „E-Check-Halle“ errichten. Dabei handelt es sich um eine neue Instandhaltungshalle für die Züge der DB Fernverkehr in München. „Die E-Check-Halle wird für eine automatisierte Fahrzeugüberprüfung genutzt“, heißt es im kürzlich vorgelegten Erläuterungsbericht, zu dem der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) seine Stellungnahe abgeben sollte. Doch das Gremium hat zunächst noch Fragen.
„In der bestehenden Infrastruktur ist die Möglichkeit zur wetterunabhängigen Überprüfung des Wagenzustandes nicht gegeben“, erklärt die DB im vorgelegten Erläuterungsbericht, der dem BA Schwanthalerhöhe zuging. „Durch die Automatisierungstechnik innerhalb der Halle können Züge in feststehender Richtung die Halle getaktet passieren und dabei durch eine Kombination aus Kameratechnik und Kontrolleuren zügig überprüft werden. Diese Kombination erhöht die Überprüfungsgeschwindigkeit und Sicherheit, und mindert die Fehlerquote“, begründet die Bahn ihren Plan, eine neue Halle zu errichten.
Die E-Check-Halle soll südlich des Hauptbahnhofes, angrenzend an das Gebäude ICE Außenreinigungsanlage (ARA) auf dem Gleis 60 errichtet werden. „Betroffen von der Maßnahme sind die Gleise 76 und 60, sowie die Außenreinigungsanlage (ICE-ARA)“, heißt es im Bericht. „Alle Maßnahmen werden auf dem Bahnhofsgelände durchgeführt, somit sind die betroffenen Flurstücke im Eigentum der DB Fernverkehr AG.“ Da sich die Baumaßnahme auf dem Werksgelände befinde, seien auch keine langfristigen Straßensperren notwendig. Die Anlieferung für die Baustelle erfolgt mittels LKW. „Die Zufahrt zum Gelände und damit zur Baustelle erfolgt von Süden kommend über die Landsberger Straße in den Max-Friedländer-Bogen. Dazu wird der östliche Übergangsweg zunächst verbreitert“, erläutert die DB.
Die Halle werde als Stahlrahmenkonstruktion mit gelenkigem Stützenfuß auf der Bodenplatte ausgebildet. Nach Herstellung des Ortbetonfundamentes werde der Großteil der Hallenkonstruktion als Stahlfertigteile angeliefert und vor Ort montiert. „Im Umfeld sind keine anderen Maßnahmen geplant und keine anderen Gebäude werden beeinträchtigt“, erklärt die DB. Die Baukosten des Projekts sind auf 6,2 Millionen Euro veranschlagt.
Im Bericht erläutert werden weitestgehend die technischen Notwendigkeiten, die für die neue E-Check-Halle erforderlich sind, ebenso wie die Ausstattung der neuen Halle. Aus dem Papier gehe jedoch nicht hervor, welches Baugerät zum Einsatz kommt und welcher Baulärm etwa zu erwarten sei, kritisiert man im BA Schwanthalerhöhe. Man will vor allem wissen, inwiefern Anwohner von der geplanten Maßnahme betroffen sind. Insbesondere, nachdem Anfang Dezember 2021 eine Fliegerbombe nahe der Donnersberger Brücke explodierte, müsse man die Anwohner gut über vorgesehene Baumaßnahmen informieren, befindet der Unterausschusses (UA) für Verkehr und Umwelt im BA 8. „Und auch der Bauzeitplan fehlte“, darauf wies Manuela Diebolder (Grüne), Vorsitzende des UA Verkehr und Umwelt hin. Einstimmig verabschiedete der BA sein Schreiben, in dem er um Klärung der offenen Punkte bittet.