Am liebsten hätte Claudia einfach ihre Ruhe. Doch in München ist das gar nicht so leicht: Die Weltstadt mit Herzrhythmusstörungen schwankt zwischen Baustellenlärm, Boazn-Romantik, Großdemo, Kultur Happening und ständigem Warten auf die depperte S-Bahn. Und Claudia lässt sich noch dazu gern provozieren: von Menschen, die ihre Höflichkeit und Zurückhaltung schamlos ausnutzen, von Menschen - ach geh, sagen wir's wie es ist - von Männern, die sie chronisch unterschätzen und sich selbst pathologisch überschätzen.
Dabei hat die echte Münchnerin eh ihr eigens Päckchen zu tragen: Ist sie doch seit Geburt zerrissen zwischen bayerischer Tradition und Münchner Moderne. In Aubing zweisprachig aufgewachsen, dahoam Boarisch, outdoor Hochdeutsch. Eine Jugend zwischen Fredl Fesl und den Ärzten, Biermösl Blosn und Backstreet Boys, Dampfnudel und Calippo Cola. Bis heute dauert der Struggle an: Statt einer veritablen Schafkopf-Partie legt sie sich lieber Tarot-Karten, statt Äpfel am nächsten Obststandl zu kaufen, gibt sie lieber eine Bestellung beim Universum auf.
Ihren bairischen Dialekt liebt sie, aber bei so manch übereifrigem Dialekt-Polizisten stellen sich ihr die Nackenhaare auf. Bevor sie sich aufregt, weil jemandem ein „Tschüß“ entfleucht, sucht sie lieber nach den schönsten bairischen Komplimenten, weil geschimpft wird eh viel genug.
So bahnt sich Claudia ihren Weg, beobachtet, schnappt auf oder manchmal über und macht sich ihren ganz eigenen Reim auf ihr bayerisches Universum - humorvoll, charmant, nixscheißert und mit dem ein oder andern Lied garniert.
Am Freitag, 4. November um 19.30 Uhr ist Claudia Pichler mit ihrem Kabarettprogramm „Eine Frau sieht weiß-blau” zu Gast im Amadeussaal der Stadthalle Germering. Karten zu 18,50 Euro gibt es an allen VVK-Stellen von München Ticket, online unter www.muenchenticket.de, beim SW-Kartenservice in Germering (Landsberger Str. 43) und an der Abendkasse.