Rund 230 Schulkinder aus den Grundschulen Wörthsee und Weßling sind jetzt für die kalte Jahreszeit gewappnet. Nach der Corona Pause konnten die ehrenamtlichen Wasserwachtler vom Wörthsee Anfang Februar endlich wieder ihren Aktionstag zum Thema Gefahren winterlicher
Gewässer und Eisrettung durchführen. Dieses Jahr besuchten sie zum ersten Mal auch die Grundschule in Weßling. Die Fördervereine beider Grundschulen unterstützen die Ehrenamtlichen als Dank mit einer
großzügigen Spende.
Ausgerüstet mit Informationsmaterial nahm sich ein Team der Wasserwacht Jugend zwei Vormittage Zeit, um mit den Kindern das richtige Verhalten an und auf winterlichen Gewässern zu trainieren. Dafür führten sie mit ihnen einen Stationen-Lauf zu den Gefahren auf dem Eis und den entsprechenden Rettungsmaßnahmen durch. Neben den allgemeinen Regeln und Vorsichtsmaßnahmen wurden auch die aktive Selbstrettung aus dem Eis, der Umgang mit Patienten im Notfall und das richtig Absetzten des Notrufs (unter der 112) geübt. Besonders intensiv wurde die Rettung anderer mit Hilfsmitteln besprochen. Dabei haben die Kinder gelernt, dass man auch schon mit Alltagsgegenständen wie einem Schal oder einer Jacke Leben retten kann und dass beim Rettungsversuch das Gewicht verteilt werden muss. Besonders wichtig ist, dass einem Eingebrochenen nie die Hand gereicht werden darf, damit man nicht selbst in das Wasser gezogen wird.
In Seeanlieger-Gemeinden wie Wörthsee oder Weßling ist diese Prävention besonders wichtig, wie man die letzten Jahre beobachten konnte. Der Weßlinger See ist fast jährlich mit Eis bedeckt, der Wörthsee zuletzt teilweise im Jahr 2018. Viele Schlittschuhläufer betreten die Eisfläche unbedacht und es kommt zu Einbrüchen und schweren Stürzen.
Die Tragfähigkeit von Eisfläche an natürlichen Gewässern kann nie garantiert werden. Faktoren wie die Außentemperatur, Zu- und Abflüsse, Unterwasserpflanzen, unterschiedliche Gewässertiefen aber auch Grundwasserquellen sorgen für unterschiedliche teils stark variable Eisdicken. Aufgrund der niedrigen Wassertemperaturen verliert ein ins Eis eingebrochener Mensch innerhalb kurzer Zeit das Bewusstsein und läuft Gefahr zu ertrinken. Wer einen Einbruch in Eis beobachtet, erreicht die Wasserwacht unter der internationalen Notrufnummer 112.