Nur noch Pfützen

Obwohl es in den letzten Wochen viel geregnet hat, ist in der Grube an der Kleselstraße nur relativ wenig Wasser. (Foto: bb)
Obwohl es in den letzten Wochen viel geregnet hat, ist in der Grube an der Kleselstraße nur relativ wenig Wasser. (Foto: bb)
Obwohl es in den letzten Wochen viel geregnet hat, ist in der Grube an der Kleselstraße nur relativ wenig Wasser. (Foto: bb)
Obwohl es in den letzten Wochen viel geregnet hat, ist in der Grube an der Kleselstraße nur relativ wenig Wasser. (Foto: bb)
Obwohl es in den letzten Wochen viel geregnet hat, ist in der Grube an der Kleselstraße nur relativ wenig Wasser. (Foto: bb)

Der deutlich sinkende Grundwasserpegel in Allach-Untermenzing hat die SPD-Fraktion und die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss (BA) 23 in der letzten Sitzung dazu bewogen, einen gemeinsamen Antrag an die zuständigen Referate zu stellen, der die Digitalisierung der Grundwasserpegel-Messstellen im Stadtbezirk zum Ziel hat. Die aktuellen Messwerte sowie der zeitliche Verlauf sollen dann auf einem städtischen Portal veröffentlicht werden. Damit erhofft sich das Stadtteilgremium mehr Transparenz.

„Viele Bürgerinnen und Bürger sind über diese Entwicklung sehr besorgt”, schreiben die Fraktionen in ihrer Begründung und führen stark zurückgegangene Wasserflächen der Biotope, trockengefallene Gartenbrunnen sowie ausgefallene Grundwasserwärmepumpen an. Dies unterstrich auch ein anwesender Bürger, der auf den rapiden Schwund des Grundwassers in der Grube zwischen Rudorff-, Klesel- und Parrotstraße hinwies.

Schäden befürchtet

Er hatte sich zuvor bereits schriftlich an den BA gewandt und ausgeführt, dass der Wasserstand dort seit 2010 bereits um mehr als drei Meter gefallen sei. „Das Freiwasser ist seit Anfang April bis auf zwei Pfützen ganz verschwunden. Infolge dessen gibt es dort auch keine Fische und Wasservögel mehr”, schreibt der Mann. Durch den Rückgang des Grundwassers befürchtet er langfristig Schäden an Gebäuden, an Straßen und der Vegetation.

Seinen weiteren Ausführungen, in denen ein gleich bleibender Grundwasserstand in den übrigen Münchner Bezirken und eine „unzulässige hohe Grundwasserentnahme der Paulaner Brauerei” vermutet wurden, musste der Bezirksausschuss allerdings widersprechen. Die Paulaner Brauerei entnehme Tiefenwasser aus 100 bis 160 Metern, erläuterte Falk Lamkewitz (Grüne), Unterausschuss-Vorsitzender für Umwelt und Verkehr. Das habe mit dem Grundwasser nichts zu tun. Die Ursachen für den Rückgang des Grundwassers seien bekannt. „Deutschland droht auszutrocknen und künstliche Baggerseen trocknen zuerst aus.” BA-Chef Pascal Fuckerieder (SPD) fügte hinzu, dass laut Fachauskunft teilweise sogar ein Rückgang von sechs bis sieben Metern zu verzeichnen sei.

2.000 Messtellen in München

Dem Digitalisierungsantrag für die Messstellen mochte sich die Grünen-Fraktion allerdings nicht anschließen. Man habe sich gefragt, welchen Sinn die Maßnahme haben soll, sagte Lamkewitz. Die Systeme seien unzuverlässig und würden nicht mehr eingebaut. Das sah Pascal Fuckerieder anders. „Es gibt in München bereits Messstellen, die digitalisiert sind”, betonte er. Bislang müsse man aber eine Gebühr von 30 Euro für eine Auskunft bezahlen. Man wolle erreichen, dass die aktuellen Werte für alle einsehbar seien.

Der Antrag wurde schließlich mit sechs Gegenstimmen angenommen. Falk Lamkewitz teilte noch mit, dass in München bereits mehr als 2.000 Grundwasserpegel-Messstellen vorhanden seien, in Allach würden demnächst noch zwei dazukommen.

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