Der Großteil der Bananenkisten ist bereits gepackt und mit Aufschriften wie „Romane“, „Bavarica“, „Lebenshilfe“, „Kinder“ beschriftet. 40.000 Bücher gilt es herzurichten. Es werden am Schluss wohl an die 850 Kisten werden. Sie sollen beim großen Büchermarkt in den Räumen des Gilchinger Rathauses am Samstag, 4. von 8 bis 20 Uhr und am Sonntag, 5. November, von 8 bis 17 Uhr, für einen Minimalbetrag von ein bis zwei Euro verkauft werden. Der Erlös geht an soziale Projekte.
Das Rathaus wird an diesem Tag zum Bücherhaus. Auf drei Ebenen gibt es Lesestoff. Egal ob Comic, Krimi, Fantasy-Roman, Kochbuch oder Lernhilfe – es gibt keine Sparte, die nicht vertreten ist. Es handelt sich um gespendete Bücher, die Tina Reuther und Isabelle Feix das ganze Jahr über gesammelt haben. Ein Teil davon wird über Internet-Plattformen verkauft, es bleiben aber immer noch tausende gute, moderne Bücher übrig. Angenommen werden nur Bücher in einem sehr guten Zustand, die nicht älter als 20 Jahre sind, außer es handelt sich um Antiquaria. „Manche sind noch original verpackt, andere sehen aus, als wären sie nie gelesen“, versichert Tina Reuther. DVDs und Hörbücher runden das Angebot ab. Obwohl alles zum niedrigsten Preis verkauft wird, kommt am Ende immer ein schöner Betrag zusammen. „Die Masse macht es“, erklärt Reuther. Die Einnahmen gehen an das Mutter-Kind-Haus, die Integrationshilfe, die Namaste-Stiftung und an die Indienhilfe in Herrsching.
Den Büchermarkt gibt es seit etwa zwölf Jahren. Angefangen hatte er im St.-Vitus-Saal, angesichts der wachsenden Bücherberge wurde dieser zu klein. Vor drei Jahren zog der Büchermarkt ins Rathaus um, wo er heuer zum dritten Mal stattfindet. Bis zu 80 Ehrenamtliche sind mit der Organisation beschäftigt. Die Pfarrjugend von Sankt Sebastian beteiligt sich beim Schleppen der Bücherkisten, dem Auf- und Abbau, und die Jugendlichen verkaufen Kaffee und Kuchen auf Spendenbasis.
Tina Reuther versteht nicht, dass manche Menschen vor dem Verschenken von gebrauchten Büchern zurückschrecken. „Es kommt auf die Haltung an, mit der man etwas verschenkt“, weiß sie. Sie kennt eine Dame, die ihren Töchtern einen Adventskalender bestehend aus jeweils 24 Büchern gebastelt hat. Andere holen sich den Lesestoff und bringen ihn dann wieder zurück oder stellen die Bücher in einen „offenen Bücherschrank“. „So kommt es wieder in den Kreislauf zurück“, allerdings empfiehlt Reuther nicht zu lange zu warten. „Nach 20 Jahren sind viele Bücher nicht mehr modern“. Sie empfiehlt Büchertaschen oder Bücher zu Themen (Liebe, Italien, Kunst…) zu verschenken und mit einem Geschenkekorb, der mit passenden Produkten bestückt ist, zu integrieren.
Nach dem Büchermarkt brauchen die Helfer Zeit, um alles wieder in die verschiedenen Lager in Gilching einzusortieren. Die nächsten Bücher können ab Januar 2024 bei Tina Reuther und Isabelle Feix, Am Kesselboschen 16 a in Gilching angenommen werden. Infos über buechermarkt-gilching@t-online.de per Email.