Die neue Grundschule an der Aidenbachstraße ist offiziell eingeweiht worden. Weil zu ihr ein Tagesheim, ein Haus für Kinder, die Schule der Phantasie, eine Sing- und Musikschule, einen Standort der Münchner Volkshochschule, eine Zweifach-Turnhalle, einen Rooftop-Sportplatz sowie Proberäume für Musiker gehören, nennt die Stadt den - in seiner Gesamtheit in München einzigartigen - Komplex „Campus”.
2017 war mit dem Bau, der rund 85 Millionen Euro kostete, begonnen worden. Kern ist die fünfzügige Grundschule für insgesamt 500 Schüler. Aktuell wird das Gebäude für fünf Jahre von der Grundschule Zielstattstraße mit 390 Schülern genutzt. Voraussichtlich ab dem Schuljahr 2028/2029 kehren sie zu ihrer dann ebenfalls neu gebauten eigenen Schule zurück.
Die Grundschule Aidenbachstraße wurde nach dem modernen Münchner Lernhauskonzept gebaut und dabei großer Wert auf Inklusion gelegt. Auch Musiker haben auf dem Campus Platz: So wurden vom Kulturreferat zwölf Proberäume geschaffen. Es ist das erste derartige Projekt in München. Die Geräuschkulisse wird dabei durch besondere bauliche Umstände wie eine Deckenverstärkung abgefedert, so dass es zu keinen Störungen kommt. Zudem verfügen die städtische Sing- und Musikschule, die an vielen Münchner Grundschulen elementare Musikpädagogik anbietet, sowie die Schule der Phantasie über einen eigenen Bereich auf dem Campus, zu dem auch eine Veranstaltungsfläche gehört. Auf dieser bietet die Sing- und Musikschule jährlich mehr als 230 Konzerte an.
Darüber hinaus ist in der Aidenbachstraße ein neuer Standort der Volkshochschule entstanden. Diese hat mit ihrem Angebot alle Münchner, speziell aber Senioren im Blick. Aufgrund der großen Zahl von Menschen im höheren Lebensalter im Viertel bietet die Volkshochschule donnerstags Seniorenkurse zum halben Preis an.
„Der Campus Aidenbachstraße setzt ganz neue Maßstäbe”, findet Oberbürgermeister Dieter Reiter. „Wir bieten unseren Kindern mit der neuen Grundschule ein optimales Lernumfeld nach dem Lernhauskonzept und gleich mehrere Möglichkeiten der Nachmittagsbetreuung. Außerdem können Sportvereine die neue Zweifach-Halle nutzen und die Münchner Volkshochschule ihre Kurse anbieten. Der neue Campus ist also weit mehr als nur eine Schule.”
Die Münchner Schulbau- und Kitabauprogramme sind die größte kommunale Bildungsbauoffensive in Deutschland und umfassen ein finanzielles Gesamtvolumen von 8,36 Milliarden Euro. „Alle Beteiligten dürfen stolz sein auf das Projekt Aidenbachstraße und die Zwischenbilanz der Schulbauoffensive”, meinte Münchens Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer. „Wir haben schon viel geschafft, trotzdem liegt noch viel Arbeit vor uns. Beim Klimaschutz und bei der Nachhaltigkeit unserer Gebäude und Schulstandorte setzten wir und wollen wir weiter Maßstäbe setzen – zum Beispiel durch noch mehr ökologisch nachhaltige Baustoffe wie Holz, durch Wiederverwendungs- und Recyclingkonzepte, Intensivierung der Photovoltaik, konsequente Begrünung oder einer naturnahen Gestaltung der Pausenhöfe. Natürlich ist auch die Flächenknappheit in München eine gigantische Herausforderung. Die Antwort liegt in klugen, aber auch mutigen Bildungsbaukonzepten wie diesem.”