Veröffentlicht am 27.11.2023 12:42

„Guter Stadtteil”

„Sie haben sich einen guten Stadtteil ausgesucht. Sendling ist weiterhin sehr sicher”, mit diesen Worten eröffnete Thomas Pfeffer, Leiter der Polizeiinspektion 15, seinen Bericht in der Bürgerversammlung für den Stadtbezirk 6. Er präsentierte den knapp 300 Besucherinnen und Besuchern in der Dreifachsporthalle an der Gaißacher Straße die Zahlen aus den Jahren 2021 und 2022, da diese schon komplett seien, und gab einen Überblick auf das laufende Jahr.
Die Verkehrsunfälle hätten, entegegen dem bayernweiten Trend, der sich wieder auf die Zeit vor Corona eingependelt habe, abgenommen. Der Anteil von Unfällen mit E-Bikes halte sich in Grenzen. Ursachen seien hier unter anderem Geisterradler. Besonders erfreulich sei, dass es in diesem Jahr bisher keinen tödlichen Unfall gegeben habe. 2022 hätten sich vier Schulwegunfälle ereignet, 2023 bisher drei. Dabei habe es sich glücklicherweise nicht um schwerwiegende Unfälle gehandelt. Pfeffer appellierte an die Eltern, ihre Kinder zu schulen und auf Gefahren im Straßenverkehr hinzuweisen.

Wohnungseinbrüche sind gering

Die Einbrüche in Wohnungen seien sehr gering, so der Polizeioberrat weiter. Hingegen gehe es bei Keller- und Speichereinbrüchen nach oben. Bei den Raubdelikten sei die Tendenz abnehmend, ebenso bei den Sexualdelikten.
Wie sicher der Stadtbezirk ist, verdeutlichte Pfeffer mit der so genannten Häufigkeitszahl aus der Polizeistatistik. Diese gibt die Straftaten pro 100.000 Einwohner an. Diese liegt für 2023 in Sendling bei 4.309 und in der Landeshauptstadt München bei 5.824. Zum Vergleich: In Berlin beläuft sich die Häufigkeitszahl auf 14.135, in Frankfurt/Main auf 14.363.
Weiterhin hoch sei der so genannte organisierte Callcenterbetrug. „Die Betrüger geben sich als Staatsanwalt, Polizist oder Enkel aus”, warnte Pfeffer. Immer wieder komme es zu Geldübergaben. „Wir haben viel zu viele Geschädigte. Im Moment sieht es gar nicht aus.”
Mit Blick auf Jugendkriminalität betonte er, dies sei kein Sendlinger Thema, sondern ein gesamtgesellschaftliches. „Es gibt Beschwerden über wiederholt auftretende Jugendgruppen am Harras und am Quartiersplatz”, sagte er. Das subjektive Sicherheitsgefühl werde beeinträchtig. „Wir führen hier verstärkte Präsenz und regelmäßige Kontrollen durch.” Man habe aber keine Deliktshäufung festgestellt. „Die Plätze werden wie vorgesehen genutzt.”
Abschließend wies Pfeffer noch darauf hin, dass Hate Crime, also Hasskriminalität, kein Kavaliersdelikt sei und angezeigt werden müsse. Aus diesem Grund habe die Landeshauptstadt die Kampagne „München gegen Hass - kein Raum für Hate Crime” ins Leben gerufen. „Wir wollen miteinander leben und nicht so spalterisch”, schloss Pfeffer.

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