Betagte Menschen, die nach einem Unfall oder Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt ins Krankenhaus müssen, können ab April diesen Jahres in einer Akut-Geriatrie aufgenommen werden. Die neue Abteilung der Herrschinger Schindlbeck-Klinik, die seit 2020 dem Starnberger Klinikverbund angehört, stellte Geschäftsführer Thomas Weiler im Rahmen eines Pressegesprächs vor. Dabei wurde der neue Klinikchef Martin Schmid begrüßt, der die Nachfolge von Robert Schindlbeck angetreten hat.
Die neue Akutgeriatrie wird Robert Schindlbeck, Sohn von Robert Schindlbeck sen. (gest. 1999), der die Privatklinik 1946 gegründet hatte, nicht mehr mitgestalten. Er hat sich am 31, Dezember in den Ruhestand verabschiedet, zuvor hat er seit März 2023 seinen Nachfolger Martin Schmid eingearbeitet. An die Ära Schindlbeck wird außer der Klinikname, der aus Traditionsgründen erhalten geblieben ist, die Büste des Firmengründers, die im Eingangsbereich der Klinik aufgestellt wurde, erinnern. „Wir werden Sie vermissen“, so Landrat Stefan Frey.
Angesichts einer immer kürzeren Verweildauer im Krankenhaus und einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft ist die Akut-Geriatrie ein Schritt in die Zukunft, so Weiler. Dafür soll eine Abteilung umgebaut werden. Anfangs wird es 18 Betten und später 30 Betten für Senioren geben. Hier soll ein Team an Ärzten und Therapeuten die Patienten, die noch nicht fit genug für ein selbständiges Leben im eigenen Heim sind, innerhalb von zwei Wochen wieder auf die Beine bringen. „Es ist ein Zwischending zwischen Krankenhaus und Reha“, erklärte Weiler. Ob und wie lang dieses Angebot am Standort erhalten bleiben wird, steht allerdings in den Sternen. Landrat Stefan Frey hat noch keine Informationen darüber, was der Freistaat in Bezug auf die Starnberger Krankenhäuser vorhat. Es seien auf alle Fälle schwierige Zeiten, stimmte Weiler zu, denn der Kurs der Bundesregierung sei gegen die kleinen Krankenhäuser.
Für den neuen Klinikchef Martin Schmid, der auch Geschäftsführer der Kliniken in Seefeld und Penzberg ist, ist die Situation nicht einfach. Er war allerdings bereits in Oberfranken für einen Klinikverbund tätig, kenne sich somit mit den Gegebenheiten solcher Verbunde aus, betonte Weiler. Über die Übernahme der Klinik durch den Starnberger Klinikverbund können sich die Mitarbeiter freuen. Sie verdienen mehr, da sie jetzt nach dem öffentlich-rechtlichen Tarifvertrag bezahlt werden.
Der 69-jährige Schindlbeck hat sich nach über 40-jähriger Tätigkeit in Herrsching nicht ganz aus dem Klinikverbund verabschiedet. Er bleibt Geschäftsführer des Zentrums für Molekulardiagnostik (MZV) in München (gehört zur Starnberger Klinik-Holding). Daneben möchte er sich mehr um die Familie kümmern, segeln und eine Tochter bei ihrer Pferdehaltung unterstützen.