Vor 140 Jahren, am 26. März 1884, gründete der damalige Stadtdekan Karl Buchrucker den „Verein für Innere Mission München”, aus dem die heutige Diakonie München und Oberbayern hervorging.
Zum Geburtstag richtet Vorstandssprecherin Andrea Betz den Blick vor allem auf Gegenwart und Zukunft: „Wir wollen heute die Geschichte von morgen sozial mitgestalten.” Das sei Aufgabe der Zivilgesellschaft, als deren Teil sich die Diakonie München und Oberbayern begreife. „Deshalb ist es wichtig, dass wir uns gesellschaftspolitisch klar positionieren. Denn der Umgang mit benachteiligten Menschen ist immer ein Spiegel der Gesamtgesellschaft”, resümiert Betz. „Das ist heute nicht anders als vor 140 Jahren. Als Sozialverband ist es auch unsere Aufgabe, der Gesellschaft diesen Spiegel vorzuhalten.”
Dazu gehöre, Missstände und soziale Ungerechtigkeiten anzuprangern und laut zu sein, „um unsere Rolle als soziale Anwält*innen für benachteiligte Menschen wahrzunehmen”, so Betz.
„Wer sich entscheidet zu handeln, der kann etwas bewegen. Das zeigen uns Beispiele vieler Menschen, die sich in den vergangenen 140 Jahren haupt- und ehrenamtlich bei uns engagiert haben. Sie waren es, die unsere Geschichte entscheidend prägten. Und heute sind es unsere engagierten Mitarbeitenden, die Diakonie leben.”
Bewusst habe sich die Diakonie München und Oberbayern dafür entschieden, das Geburtstagsjahr unter das Motto „Zusammen wachsen in Vielfalt” zu stellen. Das Thema habe viele Ebenen, so Betz, zum Geburtstag hebt sie die gesellschaftspolitische Dimension hervor: „Wir erleben derzeit auf politischer Ebene starke Tendenzen, die Solidarität mit benachteiligten Menschen in Frage stellen. Gleichzeitig scheint esbei manchen Menschen so etwas wie eine Angst vor Vielfalt zu geben. Dem wollen wir etwas entgegensetzen und dabei bei uns - bei der Diakonie München und Oberbayern anfangen”, erklärt Betz. „Jede*r einzelne zählt in ihrer und seiner Einzigartigkeit. Vielfalt ist Realität. Das gilt für uns als Unternehmen, aber auch für die gesamte Gesellschaft.”