Die Neuaubinger Künstlerin Anja Callam konnte 2022 den Pasinger Kulturpreis des Vereins Pasinger Mariensäule entgegennehmen. Sie wurde für ihre vielseitige Konzeptkunst, ihre Fotokunst und Installationen geehrt. Nun stellt sie eine große Bandbreite früher und eben entstandener Werke im Pasinger Rathaus aus. „Ich komme vom Theater und bin Theatermalerin und Kostümbildnerin“, erklärte sie. Doch habe sie schnell die Malerei für sich entdeckt.
Mit dem Umzug nach München und der Familiengründung habe wiederum eine neue Phase begonnen und sie sich verstärkt mit Objektarbeiten beschäftigt. „Ganz neu sind die Fotoarbeiten mit Motiven aus Pasing, Neuaubing und Freiham, die sich in der Montage überlagern und somit alle Orte verbinden“, sagte sie. Nun stelle sie Werke aus allen Zeitabschnitten aus und habe die Ausstellung daher auch „Zeitnah“ genannt.
„Ich hoffe, dass es eine schöne, kleine Reise für die Betrachter sein wird“, wünschte sie und dankte dem Verein ausdrücklich für die Gelegenheit zum Ausstellen und der Hilfe und Unterstützung. Den letzten Baustein für die Ausstellung packte sie zur Vernissage aus. „Es sind Fotografien von der Silberdistelstraße und den alten Baracken aus dem Neuaubinger Zwangsarbeiterlager. Ich habe sie übereinandergelegt und sie an die Wände der Baracken gebeamt und wiederum abfotografiert“, erklärte Callam. „Daraus ist eine Serie von 20 Fotos entstanden, die ich irgendwann einmal zeigen wollte. Nun habe ich entschieden, dass heute dieser Tag ist.“
Rund 50 Besucher kamen zur Vernissage, darunter viele Vereinsmitglieder, Mitglieder vom Künstlerspectrum, die Kunst-Preisträger Sinda Dimroth, Susanne Elstner und Christine Ambrusch sowie Mitglieder des Bezirksausschusses 21. Sie alle zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der ausgestellten Werke. „Die Ausstellung gefällt mir außerordentlich gut“, betonte Maria Osterhuber-Völkl, die Vorsitzende des Vereins Mariensäule. Sie wies auf die Preisliste hin und erklärte: „Die Kunst ist zu kaufen. Bitte behalten Sie das im Hinterkopf. Auch wenn Künstler nicht gern darüber sprechen, so gehört der Kunsterwerb zur Anerkennung dazu.“
Die Ausstellung „Zeitnah“ ist bis zum 21. Juni zu den Rathaus-Öffnungszeiten zu sehen.