Das Arabella Sheraton am Heimeranplatz wird längst nicht mehr als Hotel genutzt. Im Frühjahr 2022 mietete die Regierung von Oberbayern das Gebäude an, um hier Geflüchtete unterzubringen. Nun ist angestrebt, das ehemalige Hotel (Garmischer Straße 2-12) umzubauen und in neuer Weise zu nutzen. Demnach soll hier ein Ankunftszentrum entstehen – eine erste Station für neu ankommende Asylsuchende, mit Kapazitäten von rund 900 Betten. Um Gerüchten vorzubeugen, die zum Teil bereits im Stadtteil kursieren, lud der Bezirksausschuss (BA) einen Vertreter der Regierung Oberbayern zur öffentlichen Sitzung ein, der Auskunft zu den Plänen gab.
Derzeit ist das ehemalige Hotel ein Übergangswohnheim mit bis zu 500 Betten. Flüchtlinge werden hier beherbergt, so lange ihr Asylverfahren läuft oder sie zurück in ihr Heimatland müssen. Zugleich ist im ehemaligen Arabella Shareton eine sogenannte ANKER-Dependance (Zentrum für Ankunft, Entscheidung, Rückführung (AnkER)) untergebracht. Dieses Übergangswohnheim soll nun im September den Betrieb einstellen. Stattdessen soll ein Ankunftszentrum entstehen, „eine Besonderheit von Oberbayern“, wie Paul Auer, Vertreter der Regierung von Oberbayern im Rahmen der BA-Sitzung erklärte. Der Unterschied zwischen „Übergangswohnheim“ und „Ankunftszentrum“ jedoch erschließt sich Laien kaum. Im Stadtteil wurde lediglich bekannt, dass nach dem Umbau des ehemaligen Hotels sogar bis zu 900 Betten für Geflüchtete bereitstehen sollen. Daher erreichten den BA zahlreiche Bürgeranfragen, die den Anstoß dazu gaben, Paul Auer, den Leiter des zuständigen Bereiches der Regierung von Oberbayern, einzuladen.
Das Ankunftszentrum werde für Geflüchtete „das erste Dach über dem Kopf“ sein, erklärt Paul Auer. Hier sollen Asylsuchende registriert und zu ersten Gesundheitschecks geführt werden, um dann an Flüchtlingsunterkünfte in ganz Oberbayern vermittelt zu werden. Die Geflüchteten würden in der Regel ein bis zwei Wochen im Ankunftszentrum bleiben, selten länger. Schulen und Kindergärten würden daher nicht zusätzlich belastet.
Auch um dem Bild entgegenzuwirken, dass am Heimeranplatz eine Riesen-Flüchtlingsunterkunft entsteht, betonte Auer: „Ja, es wir Platz für bis zu 900 Betten geben, aber die werden nicht immer alle besetzt sein.“ Die soziale Betreuung übernimmt voraussichtlich die Diakonie, ein Sicherheitsdienst wird rund um die Uhr vor Ort sein, aber auch Arbeitsplätze für Verwaltungspersonal sollen hier entstehen. „Die Verkehrsbelastung wird überschaubar sein“, glaubt Auer, denn die Asylsuchenden würden zumeist selbst anreisen und dann mit dem Bus zu anderen Unterkünften gebracht.
Bisher waren Registrierungen etc. von Geflüchteten am Standort im Euroindustriepark erfolgt. Auf Anfrage erklärt Wolfgang Rupp, Pressesprecher der Regierung Oberbayern, dass dieser Standort aufgegeben werden müsste: „Die Einrichtung in der Maria-Probst-Straße 14 besteht im Wesentlichen aus Leichtbauhallen und Containern. Diese erreichen in absehbarer Zeit das Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer, weshalb bereits seit längerem Überlegungen für einen Ersatz laufen.“ Das ehemalige Hotel bietet sich an und soll daher umgebaut werden, um als Asylunterkunft nutzbar zu werden, aber auch, um die für die Registrierung erforderliche Infrastruktur sowie die dazugehörigen Arbeitsplätze zu schaffen. „Wenn alles nach Plan verläuft, gehen wir von einer Inbetriebnahme im Laufe des Jahres 2025 aus“, erklärt Wolfang Rupp.