Die Klagen über die Pasinger Bausituation reißen nicht ab. Ob Staubwolken in der Unterführung der Offenbachstraße, die Vielzahl der Wegsperrungen, die nicht vorhandene Parkplätze – die Liste der Unwegsamkeiten ist lang. Als besonders gravierend empfinden die Pasinger und Obermenzinger allerdings die nächtliche Ruhestörung im Bereich des Pasinger Bahnhofs.
Jeweils Sonntagabend begann in den letzten Wochen pünktlich um 23.30 Uhr ein Ohren betäubendes rhythmisches Hämmern, das selbst die Leute jenseits der Verdistraße aus den Betten holte. Nach einer halben Stunde war der Krach vorbei. Ludwig Meier von der Pasinger Polizeiinspektion kommentierte die Bürgerproteste: „Die Bürgerbeschwerden treffen von überall her ein. Selbst aus Obermenzing haben wir viele Anrufe.“ Die herbei gerufenen Polizeistreifen stellten einen ordnungsgemäßen Bauablauf am Pasinger Bahnhof fest.
Die zuständige Bahn-Stelle, die DB Mobility Logistics AG in München, gab allgemein Auskunft: „Bei den nächtlichen Baumaßnahmen handelt es sich um Gründungsarbeiten im Bereich des Pasinger Bahnhofs, bei denen Träger in die Erde gerammt werden.“ Voraussetzungen dafür seien zum einen eine verkehrsfreie Zeit. Außerdem müsse die Fußgänger- und Radlunterführung gesperrt werden. „Leider wurde zeitgleich die Unterführung des Herrmann-Hesse-Weges gesperrt. Deswegen bleibt uns nur noch die Nachtarbeit“, entschuldigt sich die DB-Dienststelle. Zu diesen aufwendigen Bauarbeiten brauche man keinen gesonderten rechtlichen Rahmen, so die Bahn weiter. „Die Arbeiten sind genehmigungsfrei und im Rahmen der Bahnhofsumgestaltung zwingend notwendig“, lautet die Stellungsnahme.
Laut Franz Lindemair, DB-Sprecher in Bayern, dauern diese Maßnahmen in unregelmäßigen Abständen bis Ende des Monats: „Danach ist erst einmal Pause bis August. Ab September müssen wir die Rammarbeiten wieder aufnehmen“, so Lindemair. Die Deutsche Bahn AG bedauert die nächtliche Ruhestörung. „Zuerst waren die notwendigen Rammarbeiten anders geplant. Nun müssen sie in der Nacht stattfinden. Für die Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns“, war in der Münchner Dienststelle zu hören.