Veröffentlicht am 03.03.2010 16:22

„Raum für Trauer geben“


Von SB
Tobias Rilling mit trauernden Kindern beim Johanniter-Projekt Lacrima (Foto: pi)
Tobias Rilling mit trauernden Kindern beim Johanniter-Projekt Lacrima (Foto: pi)
Tobias Rilling mit trauernden Kindern beim Johanniter-Projekt Lacrima (Foto: pi)
Tobias Rilling mit trauernden Kindern beim Johanniter-Projekt Lacrima (Foto: pi)
Tobias Rilling mit trauernden Kindern beim Johanniter-Projekt Lacrima (Foto: pi)

Lacrima, das Zentrum für trauernde Kinder der Johanniter, ist im Finale des bundesweiten Wettbewerbs „startsocial“. Unter dem Motto „Hilfe für Helfer“, werden Tobias Rilling, der Initiator des Zentrums, sowie einige seiner ehrenamtlichen Helfer am 23. April zur Bundesprämierung nach Berlin ins Bundeskanzleramt eingeladen. Dort erhalten sieben der 25 Finalisten, in Anwesenheit der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Preisgelder in Höhe von insgesamt 35.000 Euro.

„Für unsere 46 Ehrenamtlichen, die sich bei Lacrima für trauernde Kinder engagieren bedeutet die Einladung ins Kanzleramt und die Tatsache, dass wir es unter vielen Projekten in die Endauswahl geschafft haben eine enorme Anerkennung ihrer Arbeit“, freut sich Diakon Tobias Rilling, der Lacrima 2001 ins Leben gerufen hat.

„Häufig trauen sich Kinder gar nicht zu trauern“, erzählt Tobias Rilling von seiner Arbeit. „Sie wollen damit den hinterbliebenen Elternteil oder die Geschwister schonen. Wir können ihnen den Raum für ihre Trauer geben.“ Bei Lacrima werden derzeit rund 50 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 15 Jahren von 46 ehrenamtlichen Trauerhelfern – darunter auch eine Psychologin – über einen Zeitraum von ein bis vier Jahren betreut. In Gruppenstunden, Outdoor-Angeboten oder in der Trauerreitgruppe können sie den Verlust verarbeiten. Wenn sich die Kinder treffen, herrscht aber bei weitem nicht nur Trübsal, es wird vielmehr getobt, gespielt und gelacht. „Die Kinder bestimmen selbst, wann sie trauen möchten. Das ist ebenso wichtig wie das Beisammensein mit anderen, die das Gleiche erlebt haben“, so Rilling.

Seit 2007 wird Lacrima von der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. getragen. Die Hilfsorganisation engagiert sich zunehmend in der Kinder- und Jugendarbeit. Erst im letzten Jahr haben die Johanniter in München ein Haus zur Förderung von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen eröffnet.

startsocial e.V. fördert seit 2001 ehrenamtliches Engagement in Deutschland. Ziel ist es, soziale Initiativen mit wirtschaftlichem Know-how zu unterstützen und ein Bewusstsein für die enorme Arbeitsleistung solcher Projekte zu schaffen. Dahinter steht die Überzeugung, dass soziale Initiativen ein wichtiger Baustein für die Zukunft unserer Zivilgesellschaft sind. Jedes Jahr unterstützt startsocial 100 Projektideen mit einem dreimonatigen Beratungsstipendium durch qualifizierte Coaches aus allen Bereichen der Wirtschaft.

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