Veröffentlicht am 24.06.2008 11:04

Wer nicht hören kann...

Am Ende der Schulstunde konnte jedes Kind der 3C der Volksschule Lochham seinen Namen in Gebärdensprache zeigen. Hinter der Klasse steht Kursleiterin Julia von Juni. (Foto: US)
Am Ende der Schulstunde konnte jedes Kind der 3C der Volksschule Lochham seinen Namen in Gebärdensprache zeigen. Hinter der Klasse steht Kursleiterin Julia von Juni. (Foto: US)
Am Ende der Schulstunde konnte jedes Kind der 3C der Volksschule Lochham seinen Namen in Gebärdensprache zeigen. Hinter der Klasse steht Kursleiterin Julia von Juni. (Foto: US)
Am Ende der Schulstunde konnte jedes Kind der 3C der Volksschule Lochham seinen Namen in Gebärdensprache zeigen. Hinter der Klasse steht Kursleiterin Julia von Juni. (Foto: US)
Am Ende der Schulstunde konnte jedes Kind der 3C der Volksschule Lochham seinen Namen in Gebärdensprache zeigen. Hinter der Klasse steht Kursleiterin Julia von Juni. (Foto: US)

Ein ganz einmaliges Projekt fand in der vergangenen Woche in der Volksschule Lochham statt. Die stellvertretende Schulleiterin Martina Behr freute sich über die Stunden, die die Schauspielerin und Gebärdensprachkundige Julia von Juni mit dritten und fünften Klassen in Lochham abhielt. „Bereits im vergangenen Herbst hatten wir Kontakt. Ich wollte Julia von Juni vor allem für die dritte und fünfte Klassen gewinnen, denn sie haben den Umgang mit Behinderungen auf dem Lehrplan“, berichtete Behr. Das Zusatzangebot fördere die Akzeptanz von körperlichen Behinderungen bei den Kindern.

Von Juni bietet regelmäßig Einführungen und Kurse in Gebärdensprache an. „Ich beschäftige mich seit acht Jahren intensiv mit dieser Ausdrucksform“, sagte sie. Mittlerweile kennt sie den Alltag von Gehörlosen recht gut und kann im privaten Bereich auch übersetzen.

Ein voller Erfolg

Für die Kinder in der Volksschule brachte von Juni ihre Geschichten mit, die sie über Gehörlose verfasst hatte und zur Einstimmung aufs Thema vorlas. Aufgrund ihrer Ausbildung zur Schauspielerin äußerte sie sich generell sehr gebärdenreich. Doch Gebärdensprache hat nichts von übertriebener Pantomime, das wird allen Kindern schnell klar, als sie selbst erste Worte in Gebärdensprache vorbringen sollten. Die Gebärdensprache ist klar, knapp und logisch, doch vor allem sehr schnell zu erlernen.

Auch wenn von Juni mit vielen Menschen in Kontakt kommt, die Arbeit mit Kindern gefällt ihr am besten. „Das Interesse ist von allen Kindern sofort da und stets ein großer Spaß ganz gleich, wie alt die Kinder sind“, meinte sie. Bei den Älteren sei das Tempo schneller und die Fragen gingen mehr ins Detail. Doch beim Erlernen des Fingeralphabets ließe sich kein Unterschied zwischen jüngeren und älteren Kindern machen.

Zum Abschluss der Gebärdenstunden stand sie den Kindern Rede und Antwort zu Fragen wie: „Haben Gehörlose einen Wecker? Können sie telefonieren? Wie ist es in einer Gehörlosen-Schule?“

„Ein voller Erfolg“, meinte Behr abschließend zum Projekt. „Ich hoffe, Julia von Juni kommt im nächsten Jahr wieder.“

north