Ein wichtiger Baustein


Von ES
Ein großer Erfolg, und mit rund 200 Gästen bestens besucht, war der zweite Wirtschaftsempfang der Stadt Germering. (Foto: Eva Schraft)
Ein großer Erfolg, und mit rund 200 Gästen bestens besucht, war der zweite Wirtschaftsempfang der Stadt Germering. (Foto: Eva Schraft)
Ein großer Erfolg, und mit rund 200 Gästen bestens besucht, war der zweite Wirtschaftsempfang der Stadt Germering. (Foto: Eva Schraft)
Ein großer Erfolg, und mit rund 200 Gästen bestens besucht, war der zweite Wirtschaftsempfang der Stadt Germering. (Foto: Eva Schraft)
Ein großer Erfolg, und mit rund 200 Gästen bestens besucht, war der zweite Wirtschaftsempfang der Stadt Germering. (Foto: Eva Schraft)

Rund 200 Gäste aus Gewerbe, Handel und Politik besuchten am vergangenen Mittwoch den zweiten Wirtschaftsempfang der Stadt Germering. Aufgrund der derzeitigen Schließung der Stadthalle fand die Veranstaltung in der Mehrzweckhalle des TSV Unterpfaffenhofen-Germering statt. Der musikalische Rahmen wurde vom Akkordeonorchester Unterpfaffenhofen unter der Leitung von Rupert Fischer gestaltet. Zu Beginn begrüßte Oberbürgermeister Andreas Haas die Gäste, darunter Reinhold Bocklet, Erster Vizepräsident des Bayerischen Landtags, die Landtagsabgeordnete Kathrin Sonnenholzner, den Stellv. Landrat und Altoberbürgermeister Peter Braun, den Vorsitzenden der IHK Dachau-Fürstenfeldbruck, Michael Rosenheimer, und ie Vertreter des Germeringer Gewerbeverbandes.

Beim TSV Unterpfaffenhofen-Germering, welcher der Stadt ganz unkompliziert und hilfreich bei der Umorganisation des Veranstaltungsortes zur Seite stand, bedankte sich Oberbürgermeister Andreas Haas sehr. Anschließend ging er in seiner Rede auf die Wirtschafts- und Finanzkrise ein, und hier insbesondere auf die Finanzsituation der Stadt Germering. Eine weitere Schuldaufnahme sei unvermeidbar, jedoch habe man der allgemeinen Wirtschaftslage und den unsicheren Prognosen für die folgenden Jahre bereits mit diversen Maßnahmen Rechnung getragen. Dazu würden zum Beispiel eine vorsichtige Steuerschätzung und ein äußerst sparsame Ausgabenkalkulation zählen.

Kein Luxus

Hier schlug Haas den Bogen zum Wirtschaftsempfang: „Sogar über relativ geringe Ausgaben, wie zum Beispiel die für diesen Wirtschaftsempfang, musste nachgedacht werden. Der Stadtrat und ich sehen jedoch den Wirtschaftsempfang nicht als Luxus, sondern als wichtigen Baustein eines aktiven Stadt- und Standortmarketings.“ Haas hob die Bedeutung der Germeringer Unternehmen für die Wirtschaftskraft und damit für das Wohlergehen der Stadt hervor. Nur eine gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, Politik, Gewerbeverband und jedem einzelnen Unternehmen könne dazu beitragen, gemeinsame Ziele zu verwirklichen. Er betonte, dass die Rahmenbedingungen hierfür in Germering hervorragend seien.

Des weiteren betonte OB Haas die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverband, unter dessen Regie mittlerweile schon zahlreiche Projekte initiiert und umgesetzt werden konnten. Das Germeringer Online-Branchenbuch ist nur eines davon. In diesem Zusammenhang gratulierte er dem örtlichen Gewerbeverband, vertreten durch dessen zweiten Vorsitzenden Stephan J. Reinhold, zum 50-jährigen Jubiläum in diesem Jahr. Weitere Themen seiner Rede waren der Stadtentwicklungsprozess mit Leitbild und Einzelhandelsanalyse, Freiham, der städtische Internetauftritt, die neue Werbesatzung – besonders viel Applaus gab es für Haas Ankündigung, dass Germering auch jetzt in Krisenzeiten seinen günstigen Gewerbesteuerhebesatz von 330 Punkten nicht erhöhe.

Gewerbefreundliches Klima

In seinem Grußwort lobte Stephan J. Reinhold das positive und gewerbefreundliche Klima, das in Germering herrscht. Er begrüßte die Tatsache, dass die Stadt sich auf den Weg gemacht habe, Germerings wirtschaftliche Stärken hervorzuheben und weiter zielstrebig auszubauen. Reinhold ermutigte die Unternehmerinnen und Unternehmer, die Wirtschaftskrise als Chance zu sehen, um am Ende gemeinsam gestärkt daraus hervorgehen zu können: „Herr Oberbürgermeister, wenn Sie die richtige Wirtschaftspolitik machen, werden wir auch den prosperierenden Wirtschaftsstandort haben!“.

Einer der Höhepunkte des Abends war die Ehrung von etlichen Germeringer Unternehmen, die seit vielen Jahren dem Standort Germering die Treue halten. Für 10 Jahre wurden geehrt: Inplus Environment & Management, die Wirtsleute der TSV-Gaststätte „Zum Sportwirt“, Schmuckland, C4B Com for Business; seit 20 Jahren gibt es die Docuware AG. Geehrt wurden außerdem: GeBE Feinwerktechnik und Elektronik GmbH (25 Jahre), Niki Augenoptik (25 Jahre), Airservice Reisebüro (25 Jahre), Athabasca Kosmetikstudio (30 Jahre), Dorfbäckerei (30 Jahre), Strickwarenzentrale (40 Jahre), Hobby Baumann (45 Jahre), Kiehbacher Multimedia & Offset (50 Jahre), Bäckerei Burkhardt (60 Jahre), Metallbau Streicher (seit 1947; als Huf- und Wagenschmiede seit 1698) und die Schreinerei Lindinger (85 Jahre).

Technologie-Standort

Anschließend präsentierten sich mit sehr interessanten Vorträgen zwei Germeringer Unternehmen. Wolfgang Reichenbach, Vorstand der Step Ahead AG, stellte fest, dass sich Germering zu einem attraktiven Technologie-Standort entwickelt hat. Das „optimale Wohn- und Lebensumfeld“, die hervorragende Infrastruktur, die guten Verkehrsanbindungen über Straße, Flughafen und Bahn seien einige der zahlreichen idealen Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von IT-Unternehmen. Unter dem Stichpunkt „Technologie-Cluster als Projekt“, skizzierte Reichenbach darüber hinaus das Gewerbeverband-Konzept „Germering – High-Tech-City mit Herz“, das auf drei Säulen beruhe: Clusterbildung, Infrastruktur und Kommunikation. Die in Germering ansässigen, rund 80 Technologieunternehmen müssten vernetzt werden, damit „Strahlkraft“ für die Ansiedlung weiterer „gleichartiger“ Unternehmen entstehe.

Ernst Lindinger, von der seit 85 Jahren am Ort existierenden Schreinerei Lindinger, erläuterte das Thema „Tradition und Fortschritt“, das insbesondere auf eine junge Stadt mit so langer Geschichte wie Germering geradezu maßgeschneidert erscheine. Er stellte dar, wie technisiert die heutigen Handwerksbetriebe ausgestattet sein müssen, um auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben zu können: „Der Schreiner von heute ist immer auch Techniker, jedoch muss er sich genauso immer auch das Gefühl für sein Material Holz bewahren.“

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