Veröffentlicht am 15.07.2008 10:06

Schüler abgewiesen


Von LS
Die Carl-Spitzweg-Realschule in Untermenzing. Viele Schüler wollen dort im kommenden Schuljahr die fünfte Klasse besuchen, doch es gibt nur zwei Eingangsklassen. (Foto: sb)
Die Carl-Spitzweg-Realschule in Untermenzing. Viele Schüler wollen dort im kommenden Schuljahr die fünfte Klasse besuchen, doch es gibt nur zwei Eingangsklassen. (Foto: sb)
Die Carl-Spitzweg-Realschule in Untermenzing. Viele Schüler wollen dort im kommenden Schuljahr die fünfte Klasse besuchen, doch es gibt nur zwei Eingangsklassen. (Foto: sb)
Die Carl-Spitzweg-Realschule in Untermenzing. Viele Schüler wollen dort im kommenden Schuljahr die fünfte Klasse besuchen, doch es gibt nur zwei Eingangsklassen. (Foto: sb)
Die Carl-Spitzweg-Realschule in Untermenzing. Viele Schüler wollen dort im kommenden Schuljahr die fünfte Klasse besuchen, doch es gibt nur zwei Eingangsklassen. (Foto: sb)

Die Carl-Spitzweg-Realschule in Untermenzing musste für das kommende Schuljahr bereits mehrere Schüler abweisen – zu viele wollen eine der beiden fünften Klassen besuchen. Dabei hätte die Schule nicht nur genug Schüler für eine dritte Klasse, sondern auch Raum und Personal. Trotzdem wird es bei zwei fünften Klassen im Schuljahr 2008/2009 bleiben - ein Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2003 begrenzt die Gesamtzahl der Eingangsklassen an den insgesamt 20 städtischen Realschulen auf 48.

„Wenn genügend Kandidaten da sind, sollte eine dritte fünfte Klasse ermöglicht werden“, sagte Henning Clewing (FDP) bei der letzten Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23), der sich mit der Problematik befasste. Das fordert auch Stephan Konieczny, Vorsitzender des Elternbeirates an der Carl-Spitzweg-Realschule. Ein Brief an Stadtschulrätin Elisabeth Weiß-Söllner blieb jedoch ohne Erfolg: Seine Forderung wurde mit der Begründung abgelehnt, dass die Sparmaßnahmen der Stadt nur für besagte 48 Eingangsklassen reichen würden. „Diese Begründung ist hirnrissig“, äußerte sich dazu Henning Clewing. „Jeder redet vom Vorrang der Bildung und dann so etwas! Das kann nicht sein, das ist unglaublich.“ Stephan Konieczny „Überall wird gebaut, doch im Münchner Westen gibt es nur drei Realschulen.“ Das sind neben der Carl-Spitzweg-Realschule in Untermenzing die Realschule an der Blutenburg in Obermenzing sowie die Anne-Frank-Realschule in Pasing. „Die Anne-Frank-Realschule ist jedoch eine Mädchenschule“, so Konieczny, „und der technische Zweig wird nur an unserer Schule angeboten.“

„Es ist eine Zumutung”

Wohin also mit den interessierten Schülern im Münchner Westen? „Wir haben im Stadtgebiet insgesamt genügend Plätze“, sagte Eva-Maria-Volland, Pressesprecherin des Schulreferats, gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Was das mitunter für den Einzelnen bedeuten kann, weiß Gabi Pietrangeli aus Altaubing. Ihr Sohn erhielt eine Absage von der Carl-Spitzweg-Realschule und wurde an die Carl-von-Linde-Realschule im Westend verwiesen. „Mein Sohn würde über einer Stunde zur Schule brauchen. Es ist eine Zumutung, dass gerade Fünft- und Sechstklässler einen so weiten Schulweg zurücklegen müssen!“ Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing fordert nun eine dritte Eingangsklasse an der Carl-Spitzweg-Realschule und will diese Forderung an andere betroffene Bezirksausschüsse weiterleiten – mit der Bitte um Unterstützung.

CSU stellt Antrag

Auch im Stadtrat beschäftigt man sich mit den abgewiesenen Schülern: Die CSU-Fraktion im Stadtrat hat den Antrag gestellt, die Beschränkung der Zahl der Eingangsklassen an der Carl-Spitzweg-Realschule aufzuheben. Zudem sollen die bereits abgewiesenen Schüler doch noch einen Platz bekommen. „Durch meinen Antrag ist das Schulreferat jetzt in der Pflicht, schnellstmöglich für Abhilfe zu sorgen“, so der Allach-Untermenzinger Stadtrat und CSU-Fraktionsvorsitzende im Münchner Rathaus, Josef Schmid. Schmid hatte bereits einen Brief an das Schulreferat geschrieben und die Problematik geschildert. Dieser blieb jedoch unbeantwortet. Die Vorteile einer dritten fünften Klasse liegen für Stadtrat Schmid auf der Hand: Schulumwege mit großen Risiken für die Schüler und steigende Kosten für die Eltern würden vermieden und die Schülerzahl in den beiden zunächst vorgesehen Eingangsklassen entspanne sich, „weil dann zwei Klassen nicht mehr mit über 30 Schülerinnen und Schülern voll gestopft sind.“ Das wirke sich sicherlich positiv auf den Unterricht aus. Josef Schmid: „Es ist nicht nachvollziehbar und auch nicht zu vermitteln, an einer starren Regelung festzuhalten, wenn ausreichend Räume und Lehrkräfte zur Verfügung stehen.“

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