Der erste Bauabschnitt am Pasinger Bahnhof ist geschafft, die Ostunterführung für Fußgänger und Radfahrer ist fertig. Fliesen, Überdachung und zeitgemäße Beleuchtung folgen erst 2012, wenn der gesamte Bahnhof ein neues Kleid erhält. „Wir sind im Zeitplan geblieben“, erklärte Heiko Hamann, der als Leiter des DB-Bahnhofsmanagements München für alle MVV-Bahnhöfe des Großraums Münchens zuständig ist.
Zurzeit kämen sich zwar leider noch Fußgänger und Radfahrer in die Quere, denn die Ausschilderung in der Ostunterführung ist noch nicht fertig. Dem werde aber rasch abgeholfen, versprach Hamann. „Radler fahren künftig an der Westseite der Unterführung. Dann haben auch Fußgänger viel Platz“, so Hamann weiter.
Die folgenden Bauabschnitte, die den Nordausgang und den Hauptdurchgang betreffen, bringen allerdings größere Einschränkungen für die Bahnkunden mit sich. In der Nacht vom 10. zum 11. Oktober plant die Bahn die erste Vollsperrung im Haupttunnel. Auch an den darauf folgenden Wochenenden ist der Tunnel jeweils von 20 Uhr bis 5 Uhr morgens dicht.
Grund sind die Vorbereitungen zum Abriss an den Bahnsteigen. Alexander Rotter von der ausführenden Firma Walthelm aus Nürnberg erklärte: „Wir bringen in den nächsten Wochen Hilfsbrücken an für die Bahnsteige und die Züge an den S-Bahngleisen im Haupttunnel.“ Dazu seien Rammarbeiten notwendig, um das Gemäuer abzustützen. Mit 150 Tonnen Aushub rechne Rotter für die betroffenen Bahnsteige.
Wenn die Hilfsbrücken fertig sind, folgen weitere Sperrungen im Haupttunnel. „Die sind allerdings nur halbseitig an der Westfront“, versprach Rotter. Dort würden die Aufzüge und die neuen Festtreppen entstehen. Die Rolltreppen seien an der östlichen Seite des Haupttunnels vorgesehen. „Doch das kommt erst in Bauabschnitt vier, also bis Ende 2009“, so Rotter weiter.
„Wir bitten unsere Kunden, das Informationsangebot zu nutzen und ein paar Minuten mehr einzuplanen, damit sie ihren Zug pünktlich schaffen“, bat Hamann. Der Baustellenhelfer „Max Maulwurf” werde an vielen Stellen als Hinweisgeber platziert. „Außerdem verlängern wir unseren Schichtbetrieb am Pasinger Bahnhof bis 24 Uhr und besetzen die Ansagen bis 1 Uhr in der Nacht. So erhalten die Reisenden stets aktuelle Informationen“, versprach Hamann. Zusätzliche Servicekräfte stünden während der Vollsperrungen im Bahnhof bereit. „Wir werden auch in jedem aus der Stadt fahrenden Zug die Ansagen detaillieren“, so Hamann.
Die Einschränkungen betreffen zwar vorwiegend die DB-Kunden. Doch auch die unmittelbare Nachbarschaft des Bahnhofs muss vermehrt Belästigungen hinnehmen. „Wir bauen unterm rollenden Rad. Da sind aufwendige und leider auch lärmende Tätigkeiten nur in der Nacht möglich“, meinte Bauherrenvertreter Hermann Zellner.
Der Pasinger Bahnhof ist Bayerns viertgrößter und wird täglich von rund 125.000 Menschen frequentiert. „Uns liegt jeder einzelne am Herzen“, versicherte Hamann.