Veröffentlicht am 09.10.2008 12:20

Stundenausfall


Von SB

Wie von Personalräten und von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) beklagt wird, werden im aktuellen Schuljahr an den Fach- und Berufsoberschulen in ganz Bayern Hunderte von Wochenstunden Pflichtunterricht ausfallen. Betroffen seien davon u. a. die Fächer Religion, Sport, Geschichte, Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik und wahrscheinlich Sozialkunde und Chemie, sowie in großem Maße der Förderunterricht für schwächere Schüler. Ferner würden an diesem Schultyp eine große Anzahl von Personen unterrichten, die keine Lehrbefähigung für Fach- und Berufsoberschulen oder überhaupt keine Lehrbefähigung für irgendeinen Schultyp besitzen, erklärt die GEW. „Dazu kommen an sehr vielen Schulen Pensionärinnen und Pensionäre, die aufgrund ihres Alters eigentlich nicht mehr vor der Klasse stehen sollten und als Aushilfen aktiviert werden, um den wirklichen Mangel an Lehrern zu verschleiern.“ Von den vom Kultusministerium angekündigten gut 30 Realschullehrern, die sich nachqualifizieren sollten und schon jetzt an den Fach- und Berufsoberschulen unterrichten, seien nur zirka zehn angetreten. Die Ursache dieser Misere bestehe darin, dass das Kultusministerium jahrzehntelang ausgebildete Lehrer nicht eingestellt habe und jetzt vor einem leergefegten Arbeitsmarkt stehe.

Klassengrößen von dreißig und mehr Schülerinnen und Schülern werde es an fast jeder Fach- und Berufsoberschule, die ja nur Klassen der Oberstufe enthält, in größerer Anzahl geben, obwohl dafür oft keine geeigneten Räume vorhanden seien. „Damit hat die von der Bayerischen Staatsregierung so gepriesene Berufliche Oberstufe, mit dem die angebliche Durchlässigkeit des bayerischen gegliederten Schulsystems bewiesen werden sollte, einen denkbar schlechten Start, und der wird auf dem Rücken der Schüler sowie der Lehrkräfte ausgetragen“, so die GEW.

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