Umgangssprachlich sprechen manche von „Bekloppten“ und „Irren“, die in die „Klapsmühle“ gehörten. Dabei hat jeder dritte bis vierte Mensch bereits einmal in seinem Leben eine behandlungsbedürftige psychische Krise oder Krankheit durchlebt oder leidet noch an ihr. Und psychische Gesundheitsprobleme wie Angststörungen und Depressionen treffen immer häufiger und immer stärker gerade auch jüngere Menschen.
In dem Schulprojekt „Verrückt? Na und!“ von Irrsinnig Menschlich e. V. können sich junge Menschen mit dem Thema psychische Gesundheit auseinandersetzen. Seit Mitte des Jahres bieten die Sozialpsychiatrischen Dienste (SPDI) Neuhausen/Nymphenburg der Inneren Mission München das Projekt in Münchner Schulen an. Ziel ist, die Schülerinnen und Schüler für psychische Gesundheitsprobleme zu sensibilisieren und Stigmatisierungen, Ausgrenzungstendenzen und Diskriminierungen zu reduzieren.
Nur etwa ein Viertel aller Menschen, die wegen einer psychischen Erkrankung professionelle Hilfe benötigen, bekommen eine angemessene Unterstützung. Dies liegt zum Teil an der noch immer vorherrschenden Unterversorgung, vor allem aber auch an der großen Scheu der Einzelnen, psychiatrische oder therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Trotz der Verbesserung ist die Stigmatisierung und Diskriminierung von psychisch Erkrankten nach wie vor enorm. Die eigene Unsicherheit im Umgang mit extremen psychischen Belastungen ist groß, und die Medien tragen ihren Teil zu einem verzerrten Bild bei. Bei dem Schulprojekt treten Mitarbeitende des SPDI mit Experten in eigener Sache auf, die von ihrer psychischen Erkrankung berichten und so Ängste und vor allem Vorurteile abbauen. Gleichzeitig rückt seelische Gesundheit wieder mehr in das Bewusstsein der Jugendlichen.
Nähere Informationen zum Schulprojekt in München gibt es bei Sandra Weichselbaum und Florian Beutel (Tel. 12 69 91-452) oder per email: pspdi-neuhausen@im-muenchen.de. Weitere Informationen im Internet: www.im-muenchen1.de oder www.verrueckt-na-und.de .