Als »ruhiger, den Überblick auch in stürmischen Zeiten behaltender Felsen in der Brandung« wurde er einmal von Georg Eisenreich charakterisiert: Dr. Paul Wilhelm, der 33 Jahre lang - von 1970 bis 2003 - CSU-Abgeordneter im bayerischen Landtag war. Am 25. November, seinem 73. Geburtstag, ist Paul Wilhelm verstorben. »Mit Dr. Paul Wilhelm ist ein integerer Politiker von uns gegangen, der nicht für öffentlichkeitswirksame, sondern für sachorientierte Politik stand. Wir bedauern den Verlust dieses Münchner Polit-Urgesteins und kondolieren seiner Familie«, sagte der Bezirksvorsitzende der Münchner CSU, Otmar Bernhard, »ich persönlich verliere einen Freund, Wegbegleiter und Ratgeber - für mich ein sehr schmerzlicher Verlust.« 1965 trat der damals 29-jährige Paul Wilhelm in die CSU ein und wurde bald Kreisvorsitzender der Jungen Union, Ortsvorsitzender der CSU und war jahrzehntelang Kreisvorsitzender des Kreisverbandes V (früher VI) der CSU (Hadern u.a.). 1970 wurde Paul Wilhelm als junger Hoffnungsträger erstmals in den Bayerischen Landtag gewählt. 33 Jahre gehörte er dem Parlament an, davon zwei Jahre als stellvertretender Vorsitzender der CSU-Fraktion. Drei Jahre war er zudem als Staatssekretär im Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten tätig. Als Vorsitzender im Ausschuss für Hochschule, Forschung und Kultur im Bayerischen Landtag gestaltete er die Hochschulpolitik in Bayern wesentlich mit. Politik bedeutete für den Hochschulfachmann, »an einem kleinen Stück die Welt ein bisschen zu verbessern.« Tatsächlich war er der Motor zur Modernisierung Bayerns Hochschulen, würdigt die Münchner CSU die Leistung ihres hochverdienten Mitglieds. »Ich bin in die Politik gegangen, um etwas zu machen, nicht um etwas zu werden«, erzählte Paul Wilhelm vor wenigen Jahren, »man muss etwas für die Mitbürger bewegen wollen, darum ist man in der der CSU!« Diese Einstellung vertrat er in den vielen Jahren seines politischen Wirkens glaubwürdig. Auch deshalb wurde der vor Ort verwurzelte Paul Wilhelm von den Bürgern seines Stimmkreises und unter Kollegen sehr geschätzt.