Veröffentlicht am 06.07.2015 18:04

Eine kleine Tunnel-Chronik


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Juli 1990: Etwa 2.000 Bürger demonstrieren mitten auf dem Mittleren Ring am Luise-Kiesselbach-Platz für den Bau eines langen Tunnels. 25 Jahre später ist ihre Forderung umgesetzt. (Foto: saz)
Juli 1990: Etwa 2.000 Bürger demonstrieren mitten auf dem Mittleren Ring am Luise-Kiesselbach-Platz für den Bau eines langen Tunnels. 25 Jahre später ist ihre Forderung umgesetzt. (Foto: saz)
Juli 1990: Etwa 2.000 Bürger demonstrieren mitten auf dem Mittleren Ring am Luise-Kiesselbach-Platz für den Bau eines langen Tunnels. 25 Jahre später ist ihre Forderung umgesetzt. (Foto: saz)
Juli 1990: Etwa 2.000 Bürger demonstrieren mitten auf dem Mittleren Ring am Luise-Kiesselbach-Platz für den Bau eines langen Tunnels. 25 Jahre später ist ihre Forderung umgesetzt. (Foto: saz)
Juli 1990: Etwa 2.000 Bürger demonstrieren mitten auf dem Mittleren Ring am Luise-Kiesselbach-Platz für den Bau eines langen Tunnels. 25 Jahre später ist ihre Forderung umgesetzt. (Foto: saz)

Über einen kreuzungsfreien Ausbau des Mittleren Rings wurde bereits bei der Bewerbung für die Olympischen Spiele 1972 nachgedacht. Seit den 70er Jahren fordern die Anwohner auch einen Tunnel am Luise-Kiesselbach-Platz (im Februar 1979 schlägt z.B. die CSU im BA Waldfriedhofviertel den Bau eines sechsspurigen Tunnels unter der Garmischer Straße zumindest zwischen Westpark und Scharnitzstraße vor).

1987 stimmt der Stadtrat für den Bau des Petueltunnels - das bereits begonnene Projekt wird nach der Wiederwahl des SPD-OB Georg Kronawitters 1990 allerdings gestoppt. Der rot-grün dominierte Stadtrat beschließt nun eine »Absage an den Bau von Tunnelbauwerken, die Milliarden verschlingen, den Stau aber nur verlagern.« Nach der Fertigstellung des Brudermühltunnels (1988) hält man den weiteren Ausbau des Rings auch finanziell nicht mehr für machbar. Die Bürger entscheiden 1996 anders. Sie wollen drei Tunnel - die auch nach dem Bürgerentscheid Gegenstand grundsätzlicher Debatten bleiben. Anfang 1999 meint etwa die damalige Stadtbaurätin Christiane Thalgott, »teuere Tunnelbauwerke sind kein Allheilmittel, die Nachteile überwiegen die Vorteile.«

Kurze Chronik des Tunnelbaus rund um den Luise-Kiesselbach-Platz

1986

Oktober Die Bürgerversammlung Waldfriedhofviertel stimmt für einen langen Tunnel von der Lindauer Autobahn bis zur Passauerstraße.

1989

7. / 8. Oktober Anwohner des Rings um Heinz Gmelch gründen die Bürgerinitiative Langer Tunnel Südwest.

1990

19. Juli Etwa 2.000 Bürger demonstrieren am Luise-Kiesselbach-Platz für den Bau eines langen Tunnels.

1995

November Eine Arbeitsgruppe aus den drei Bürgerinitiativen Petueltunnel, Richard-Strauss-Tunnel und Langer Tunnel Südwest sowie aus Taxi-München e.G., ADAC, Mobil in München e.V., CSU, FDP u.a. setzt sich zusammen, um das Bürgerbegehren für den Tunnelbau vorzubereiten.

1996

23. Juni In Münchens erstem Bürgerentscheid beschließen die Münchner mit knapper Mehrheit (50,56%), drei Tunnel am Mittleren Ring bauen zu lassen (Wahlbeteiligung: 32,03%).

1997

9. April Der Stadtrat beauftragt das Planungsreferat, ein Gesamtkonzept für den Ausbau des Mittleren Rings zu erarbeiten. Für den Tunnel Südwest werden fünf Varianten geprüft.

1998

16. Juni Der Bezirksausschuss Bogenhausen beantragt, den Tunnel Ost vor dem Tunnel Südwest zu bauen.

25. November Der Stadtrat genehmigt das Vorprojekt für den Ausbau des Südwest.

1999

24. November Die Stadt München beantragt das Planfeststellungsverfahren für den Tunnel Südwest.

2000

28. November Die Bürgerversammlung Sendling-Westpark empfiehlt wie die BI Langer Tunnel Südwest, den Heckenstaller-Trog auf Tunnelniveau (von 3,50 auf 6,30 m unter Oberflächenniveau) abzusenken. Zudem wird gefordert, den Tunnel Südwest vor dem Tunnel Ost zu bauen.

north