Veröffentlicht am 16.02.2016 12:35

„Das Ganze ist ein Wahnsinn”

Das neue Gebäude soll zum eine Heimat für die Tagesheimgruppen der Konrad-Celtis-Grundschule sein. Zum anderen soll es dort aber auch Klassenräume geben und eine Mensa mit Versorgungsküche. (Foto: jb)
Das neue Gebäude soll zum eine Heimat für die Tagesheimgruppen der Konrad-Celtis-Grundschule sein. Zum anderen soll es dort aber auch Klassenräume geben und eine Mensa mit Versorgungsküche. (Foto: jb)
Das neue Gebäude soll zum eine Heimat für die Tagesheimgruppen der Konrad-Celtis-Grundschule sein. Zum anderen soll es dort aber auch Klassenräume geben und eine Mensa mit Versorgungsküche. (Foto: jb)
Das neue Gebäude soll zum eine Heimat für die Tagesheimgruppen der Konrad-Celtis-Grundschule sein. Zum anderen soll es dort aber auch Klassenräume geben und eine Mensa mit Versorgungsküche. (Foto: jb)
Das neue Gebäude soll zum eine Heimat für die Tagesheimgruppen der Konrad-Celtis-Grundschule sein. Zum anderen soll es dort aber auch Klassenräume geben und eine Mensa mit Versorgungsküche. (Foto: jb)

Dem Elternbeirat der Konrad-Celtis-Schule reicht es: Schon zu Schuljahresbeginn sollte ein dreistöckiger Schulpavillon die Raumnot der Schule bzw. des Tagesheims an der Schule beseitigen. Jetzt bricht aber bereits das zweite Schulhalbjahr an und die Eltern befürchten, dass es auch in diesem keinerlei Erleichterung geben wird. Denn Schulleitung und Leitung des Tagesheims wurden vom Referat für Bildung und Sport darüber informiert, dass aufgrund von technisch und rechtlich noch zu klärenden Fragen noch kein Quadratmeter des neuen Gebäudes genutzt werden kann. Für die Eltern ist nicht absehbar, wann sich etwas ändert.

Was muss am Neubau noch geprüft werden?

An der Grundschule in der Konrad-Celtis-Str. 44 besteht schon seit Jahren Raumnot. Nicht nur Fachlehrräume müssen als Klassenzimmer herhalten, sondern im Hortgebäude ist auch ein Klassenraum eingerichtet worden. Der neue dreigeschossige Neubau wurde deshalb im März 2015 wegen hoher Dringlichkeit vom Stadtrat in Auftrag gegeben. Insgesamt sechs Tagesheimgruppen, 14 Klassenräume, zwei Fachlehrsäle, eine Mensa und eine Versorgungsküche soll er beherbergen. Das könnte die Raumnot an der Konrad-Celtis-Schule beheben, wenn der Bau genutzt werden könnte. „Erst”, so eine Elternsprecherin, „dauerte es ewig, bis überhaupt mit dem Bau begonnen wurde. Jeder fragte sich, wie der Bauherr das bis zum Schuljahresbeginn schaffen will”.

Wie vom Elternbeirat befürchtet, kam es zu Verzögerungen und der Termin zur Inbetriebnahme des Pavillons wurde auf das zweite Schulhalbjahr 2015/16 geschoben. Das war schon ein Ärgernis für den Elternbeirat. Jetzt aber sind die Eltern frustriert, denn kurz vor Weihnachten wurde der neue Termin wieder abgesagt und dieses Mal gibt es noch nicht einmal ein fixes Datum, wann die Räume endlich genutzt werden können. Was genau noch geprüft werden muss, welche Fragen zu klären sind - darüber kann der Elternbeirat nur Vermutungen anstellen. Er fühlt sich unzureichend informiert, ist verunsichert. Manch einer stellt sogar die Frage, ob dem Neubau am Ende sogar der Abriss droht.

Stressiger Bustransfer

Für die Kinder, die jetzt schon das Tagesheim der Konrad-Celtis-Schule besuchen, bedeutete die erneute Verzögerung, dass sie weiterhin täglich zu einem Ausweichquartier mit Bussen befördert werden. Eine Belastung nicht nur für Kinder und Eltern, sondern auch eine teure Angelegenheit für die Stadt, so der Elternberiat in einem Brief an Oberbürgermeister Dieter Reiter. „Das ist nicht nur für die Kinder ein Riesen-Stress, zumal bei normaler Verkehrslage die einfache Fahrzeit weit über 20 Minuten dauern kann”, erläutert Elternsprecherin Christiane Schwabbaur die Misere. Ihre Tochter muss täglich zum Ausweichquartier des Tagesheims nach Neuhausen fahren. „Auch finanziell ist das Ganze ein Wahnsinn”, so Schwabbauer weiter. „Manchmal fährt ein großer Reisebus, um ein einziges Kind zu befördern!”

Eltern fühlen sich belogen

Der Elternbeirat empfindet die erneuten Verzögerung der Inbetriebnahme des Schulpavillons als Zumutung und so schlägt er nicht nur Alarm, sondern geht auf die Barrikaden. Die Eltern klagen in ihrem Schreiben an OB Reiter über Misswirtschaft und Fehlplanung beim Bau des Schulpavillons. Sie fühlen sich belogen und desinformiert und wollen die Situation nicht weiter hinnehmen. Konkret fordern sie einen zeitnahen Einzugstermin in den Tagesheimpavillon bzw. eine ortsnahe Ersatzunterbringungsmöglichkeit, die nicht, wie die jetzige, mit langer Fahrzeit verbunden ist. Außerdem wollen sie, beispielsweise durch eine Senkung der Gebühren, finanziell entschädigt werden für ihren Mehraufwand.

Schulreferat bittet um Gelduld

Dass vor Inbetriebnahme des Pavillons an der Konrad-Celtis-Straße noch einige offene Fragen „bautechnischer und rechtlicher Art” zu klären sind, erklärte auch das städt. Schulreferat auf Anfrage der Münchner Wochenanzeiger. Details wollte die Sprecherin des Referats ab nicht nennen, solange die Stellungnahmen von Experten nicht vorliegen, und bat um Geduld.

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