»Bei unserem Herbert geht es Schlag auf Schlag«, sagt Werner Seidl, Abteilungsleiter beim Berg- und Skisport im TSV Forstenried. Im vergangenen September feierte Herbert Schmidbauer 20 Jahre Leitung der Seniorenwandergruppe und jetzt kann er auf 80 Lebensjahre zurückschauen. An einem eiskalten Sonntag erblickte er in München das Licht der Welt, ging dort zur Schule und machte in Miesbach 1948 sein Abitur. Nach dem Studium der Fachrichtung Bauwesen arbeitete er 33 Jahre in einer renommierten Münchner Firma, die sich auf Brücken- und Tiefbau spezialisiert hatte. Kaum war er 1988 in den verdienten Vorruhestand getreten, ging es mit der Arbeit weiter - nur dieses Mal ehrenamtlich beim TSV Forstenried. Er hatte seine große Freude am Wandern entdeckt und als Eduard Otto, der langjährige Vorsitzende des TSV Forstenried und Leiter der Seniorenwandergruppe, aus Alters- und Gesundheitsgründen sein Amt aufgab, übernahm er dieses Funktion. Sein Erfolgsrezept: Mit Begeisterung und voll von Ideen attraktive Wanderziele finden, alles perfekt planen und ausarbeiten. Mit dem Omnibus ging es ins Allgäu, ins Berchtesgadener Land, nach Augsburg und in die Hallertau. Aber auch das Einzugsgebiet des MVV bot immer wieder wunderschöne Ausflugsmöglichkeiten. Zeit für seine früheren Hobbies wie Skifahren, Bergsteigen und Langlauf blieb da nicht mehr übrig. »Ich bin so froh«, so seine Frau Erika, »dass Herbert in diesem Amt so aufgeht und so viel Freude hat, alles zu organisieren. Und er erhält auch große Unterstützung von seinen Wanderführern Alex, Walter, Günther. Max und Harry, denen ein herzliches Dankeschön auszusprechen ist.« Im Jahr 2000 wurde seine Wandergruppe erstmals bei einem Wettbewerb des BTV zum »wanderfreudigsten Verein Bayerns« gekürt. Der Zulauf zu den Wanderern ist ungebremst - man zählt derzeit rund 80 Aktive, die das ganze Jahr eifrig mitwandern, weil bei entsprechender Ausdauer Wandernadeln in Bronze, Silber und Gold als Lohn für die Mühe winken. Daneben spielen aber auch die Geselligkeit und das Eingebundensein in eine Gruppe gerade für alleinstehende Personen eine ganz wesentliche Rolle. »Ziele soll man auch mit 80 Jahren noch haben«, so Herbert Schmidbauer lächelnd. »Daher werde ich alles tun, um das Vierteljahrhundert meiner Wandertätigkeit zu vollenden - sind es doch nur noch fünf Jahre bis dahin!« Alle, insbesondere seine drei Kinder und drei Enkel, drücken die Daumen, dass sein Wunsch in Erfüllung geht.