Ein fächerübergreifendes Kinoprojekt führte die Berufliche Oberschule (BOS) im Cineplex Erding durch. Dabei tauschten 800 Schüler den Kinosaal gegen ihr Klassenzimmer aus, jede Klasse konnte sich einen von zehn Filmen aussuchen, der dann von einem Lehrer thematisch im Unterricht vorbereitet wurde.
In allen Kinosälen wurde nach jedem Film durch kurze Referate von externen Experten das Thema vertieft. Anschließend standen die Referenten noch für Fragen und Diskussion zur Verfügung.
So referierte beispielsweise Rainer Schneider vom Zeitzeugenkoordinierungsbüro der Stiftung STASI-Gefängnis Hohenschönhausen im Anschluss an den Film Das Leben der Anderen äußerst bewegend und schülernah über die Staatssicherheit und stand als kompetenter Gesprächspartner für sehr persönliche Fragen bereit.
Weitere Themen, die von den Schülern gewählt wurden, waren: Zwangskrankheiten (Film: Vincent will meer), Depression (Black Swan), Mobbing (Ben X), Soziale Netzwerke (The Social Network), Verschlüsselungstechniken (Enigma), Sekten (Sommer in Orange), Eurokrise (Der große Crash) und Sprechstörungen (The King`s Speech).
Ich war überrascht, wie viele Schüler sich schon intensiv mit dem Thema Zwangskrankheiten wie beispielsweise Magersucht oder dem Tourette-Syndrom auseinandergesetzt haben und im kleinen Kreis persönliche Erfahrungen mit den anderen teilten, berichtete Jutta Großkopf, die als Lehrerin im Anschluss an den Film Vincent will meer die Diskussion begleitete. Auch Schulleiter Gottfried Wengel zeigte sich mehr als zufrieden mit dem Interesse und Engagement seiner Schüler: Es ist immer wieder schön zu sehen, dass solche Projekttage von Schülern und Lehrern als willkommener Impuls gesehen werden, sich mit verschiedenen Themen auseinander zu setzten. bb