Ein Wohnheim für Studenten könnte nun zum Flüchtlingsquartier werden: Das »Joko« ist offensichtlich heiß begehrt. »Joko« so wird das Johannes Kolleg in der Hiltenspergerstraße von seinen Bewohnern genannt.
112 Studenten bewohnen das Joko, unterschiedliche Kulturen kommen hier wie selbstverständlich miteinander klar. Seit rund 51 Jahren bietet das Johannes Kolleg vor allem ausländischen Studenten ein Zuhause in der Fremde. Gelebte Integration sozusagen. Das Gebäude wurde von der Erzdiözese München und Freising gekauft, es sei »nicht mehr sanierungsfähig« und soll deshalb abgerissen werden. Bis Ende September müssen die Studenten das Wohnheim verlassen, es soll dort nun dringend benötigter Wohnraum mitten in Schwabing entstehen. Nun ist laut Pressesprecher der Erzdiözese München und Freising, Bernhard Kellner, die Stadt München an die Kirche herangetreten. »Es gab eine Anfrage der Stadt im Johannes Kolleg Flüchtlinge unterzubringen, unsere Bereitschaft ist auf alle Fälle vorhanden. Nun müssen wir sehen, was noch gemacht werden muss um die Asylsuchenden dort unterbringen zu können.
Die Wohnheimplätze werden anderorts neu gebaut.« Auf Nachfrage, was bis dahin mit den jetzigen Bewohnern des »JoKo« passiert erklärt Bernhard Kellner: »Es lagen Listen aus, wir haben unsere Zusage gehalten und alle Studenten, die in der Liste eingetragen waren, anderorts untergebracht.« Die Einquartierung von Flüchtlingen in ein als »nicht mehr sanierungsfähig eingestuftes Gebäude« sieht er als Interimslösung. »Denkbar ist der Zeitraum von Oktober bis April, wir helfen gerne«, betont Kellner, »in der ganzen Diözese werden bereits 935 Plätze in derzeit 52 Objekten bereitgestellt.«
Der Bezirksausschuss Schwabing-West ist auf der Seite der Studenten und fordert den Erhalt des Johannes Kolleg in seiner jetzigen Form. Bei einem potentiellen Neubau wird weiterhin eine studentische Nutzung gefordert, »eine Renovierung sei dem Abriss vorzuziehen«. Auch der BA Schwabing-Freimann hat bereits ein Unterstützungsvotum für das Johannes Kolleg im Nachbarstadtbezirk abgegeben.
Kürzlich wurde im Nachbargebäude in der Hiltenspergerstraße 82 ein »Clearinghaus für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge« eröffnet. Petra Soir
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