Am Dachstuhl wehten die Richtkrone und das Ismaninger Gemeindewappen, drunten im Rohbau erklang zünftige bayerische Musik, während in den silbernen Buffetschalen schon Schweinsbraten, Knödel, Kartoffel- und Krautsalat auf die hungrigen Gäste warteten: Die Gemeinde Ismaning hat am Donnerstag das Richtfest für die neue Schulsporthalle in der Aschheimer Straße gefeiert.
Kalt und zugig war es in der oberen Etage des Rohbaus, als Ismanings Erster Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) neben einigen Amt- und Würdenträgern aus der Gemeinde und dem Landratsamt München auch den Schulleiter des Gymnasiums Ismaning, Markus Martini, und ganz besonders zahlreiche Architekten, Ingenieure und Handwerker begrüßte. Das Richtfest, der "Hebauf", sei schließlich das Fest der Bauleute, betonte Greulich.
Einem Zimmermann war es dann auch vorbehalten, den traditionellen Richtspruch zum Besten zu geben und dabei drei Gläser voll Hochprozentigem zu leeren. Ein Glas war für alle Ismaninger, eines für alle, die zum Bau beigetragen haben und eines für die Ehre des Handwerks. Wunschgemäß zerschellte das Glas am Boden der Turnhalle, wo schon in weniger als einem Jahr die Ismaninger Gymnasiasten ihren Sportunterricht abhalten sollen.
Rund acht Monate nach dem Baubeginn im Juli 2018 ist der Rohbau fertig und der Dachstuhl errichtet. Am 11. März waren die ersten Holzbinder für das Dachtragwerk der Halle angeliefert worden. Der Schwertransport mit einer Gespannlänge von 36 Metern musste planmäßig ab der Autobahn mit Polizeigeleit bis zur Baustelle geführt werden. Das alles geschah in den Abendstunden. Nach dem Verladen der ersten Binder folgten eine zweite und dritte Anlieferung, die ebenfalls abends vonstatten gingen. Auf dem südlich ausgerichteten Hallendach wird eine Photovoltaikanlage installiert. Betriebsfertig sein soll die Vierfachturnhalle, wie bereits zu Baubeginn kommuniziert, Ende des Jahres. Der strenge Winter habe zwar zu marginalen Verzögerungen geführt, erläuterte Bürgermeister Greulich: "Doch wir sind auf dem besten Weg, diese zu kompensieren."
Neben viel Lob für die diversen ausführenden Firmen kam der Rathauschef nur kurz aufs Geld zu sprechen. "Wir befinden uns weiterhin im Kostenrahmen", meinte Greulich. Der Ismaninger Gemeinderat hatte für die Halle einen Kostendeckel von 20 Milionen Euro beschlossen, wobei 5,8 Millionen Euro der Landkreis München übernimmt. Landrat Christoph Göbel betonte beim Richtfest die Wichtigkeit einer großen Sporthalle für wachsende Gemeinden wie Ismaning. Gute Bedingungen für den Sport seien unerlässlich, sagte Göbel, der weiß, wovon er spricht: Schließlich ist er seit langem Präsident des TSV Gräfelfing. Benjamin Schuldt