Veröffentlicht am 19.10.2000 00:00

Integration statt Resignation

Schlaganfallbetroffene Menschen neigen häufig zur selbst gewählten Isolation und dazu, sich aus der Öffentlichkeit zurückzusiehen ­ insbesondere wenn Behinderungen die Folge ihrer Erkrankung sind.

Ganz anders die Mitglieder der Selbsthilfegruppe Schlaganfallbetroffener in München. Die mittlerweile mehr als 170 Mitglieder dieses Vereins haben sich zum Ziel gesetzt, den schlaganfallbetroffenen Menschen zusammen mit ihren Angehörigen Mut zu machen, sich wieder an die Öffentlichkeit zu wagen und ein weitgehend normales Leben zu führen.

Hierzu gehören eine Reihe von Veranstaltungen, zu denen sich Schlaganfallbetroffene selbst kaum aufraffen würden. So unternahm der Verein kürzlich eine Tagesfahrt zum Walchensee und auf den Herzogstand. Auf dem Rückweg wurde die Klosterkirche in Benediktbeuern besichtigt. Ende September wurde die Landesgartenschau in Memmingen besucht. Bereits im Frühjahr stand ein Besuch des Landesgestüts Schwaiganger bei Ohlstadt auf dem Programm, sowie eine kunsthistorische Führung durch die Wieskirche. Übrigens auch kein Problem für Rollstuhlfahrer, da der Bus speziell ausgestattet ist!

Aber auch in München ist man »auf Achse«. Im Advent wird ein Konzert der Regensburger Domspatzen in der Philharmonie besucht. Alles Unternehmungen, die beweisen, dass trotz des meist radiaklen Einschnitts in das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen die Möglichkeit besteht, zufrieden zu sein, Spaß zu haben und durchaus ein erfülltes Leben zu führen. Resignation bedeutet Entmutigung und Isolation ­ ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt! Dazu will die Selbsthilfegruppe verhelfen.

Informationen über das weitere Programm der Selbsthilfegruppe Schlaganfallbetroffener erteilt deren Vorsitzender Egbert Kuhlmay unter der Telefonnummer 0 89/36 40 04.

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