Veröffentlicht am 10.02.2005 00:00

München · Unverwechselbarer Soul


Von red
Soul auf Deutsch: Bintia	 (Foto: VA)
Soul auf Deutsch: Bintia (Foto: VA)
Soul auf Deutsch: Bintia (Foto: VA)
Soul auf Deutsch: Bintia (Foto: VA)
Soul auf Deutsch: Bintia (Foto: VA)

„Bei der Songwriterin Bintia hat man immer das Gefühl, dass man sie kennt.“ So beschreibt die Agentur der 27-jährigen Berlinerin die deutschsprachige Soulsängerin. Böse Zungen könnten jetzt vermuten, dass Bintias Stimme besonders flach und konventionell sein könnte, und man sie deswegen kaum von anderen Soulkünstlerinnen unterscheiden könnte. Doch, um das gleich klar zu stellen: es stimmt nicht!

Zwar gibt es mittlerweile hierzulande mit Joy Denalane, Mamadee und eben Bintia einige Interpretinnen, die mit deutschen Texten und kraftvollen Stimmen den inoffiziellen Titel der „Deutschen Soulkönigin“ für sich beanspruchen, aber austauschbar und verwechselbar, nein das sind sie nicht. Was vielleicht für weichgespülte Mainstream-Pop-Rock-Jugendbands wie „Silbermond“ oder „Juli“ gilt, trifft hier ganz bestimmt nicht zu. Dafür ist Bintias Biographie auch zu ungewöhnlich und zu wenig vorhersehbar. Und dafür ist ihre musikalische Ausbildung, wenn auch erst relativ spät, zu gut und umfangreich.

Die in Berlin geborene Bintia hat in der Heimat ihrer Eltern, in der Karibik, ihre Jugend verbracht. Das musikalische Gespür für Reggae und Soul liegt ihr also sprichwörtlich durchaus im Blut. Allerdings dachte sie lange Jahre eher an eine Karriere als Spitzensportlerin, denn an eine als Sängerin. Erst der erneute Umzug an die Spree und der dort gefundene Freundeskreis, lässt in ihr den Gedanken reifen, es vielleicht doch mal mit Musik zu versuchen. Vor vier Jahren kam ihr erstes Album auf den Markt, das Bintia zusammen mit den Berliner Hip-Hop-Künstlern „Da Fource“, „bactas“ und „Spezializtzt“ aufgenommen hatte.

Es kam, wie es kommen musste. Die Sängerin mit dem soften Gesang und den deutschen Texten machte sich einen Namen in der deutschen Hip-Hop-Szene und konnte sich bald vor Kollaborations-Anfragen nicht mehr retten.

2003 trifft Bintia dann auf den einzigen männlichen deutschen Soulkünstler, der den Titel auch verdient – Xavier Naidoo. Seitdem gehört sie zum Kreis der „Söhne Mannheims“ und geht nicht nur mit ihnen gemeinsam auf Tour, sondern schreibt auch Songs für die Combo. Genau so wie es Naidoo für sie macht.

Doch auch solo ist sie weiter erfolgreich: Im Sommer 2004 erschien ihr Album „B-Ständig“, dem man den erweiterten künstlerischen Horizont von Bintia durchaus anhört. Von Soul, Funk, HipHop, bis hin zu Jazz reicht mittlerweile ihr künstlerisches Repertoire.

Am Sonntag zeigt Bintia in der Muffathalle (20 Uhr), was sie in den letzten Jahren gelernt hat. Von Filippo Cataldo

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