Das städtische Bert-Brecht-Gymnasium trägt nun den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”. Damit ist sie eine von knapp 300 Schulen in Oberbayern, die sich selbstverpflichtend für Respekt und Toleranz einsetzen. Der Titelverleihung sind viele Aktionen vorausgegangen. „Es geht darum, dass sich die ganze Schulfamilie dazu bekennt, hinter den Maßgaben von ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage' zu stehen“, erklärte Schülersprecherin Nariman Ahmed. „Wir hatten dazu eine Vollversammlung einberufen und die Selbstverpflichtung verlesen.“
70 Prozent aller Lehrkräfte, Schüler und überhaupt der gesamten Schulfamilie mussten zustimmen. „Das haben wir locker geschafft“, so Ahmed weiter. „Es ist toll, dass wir jetzt den Titel tragen dürfen.“ Lang genug musste die Schule darauf warten. „Vor Corona waren wir schon kurz vor der Anerkennung“, erklärte Schulleiter Andreas Heuberger. „Dann aber wurden alle Prüfungen ausgesetzt und wir mussten lange warten.“
Die Aufnahme ins Netzwerk der Courage-Schulen sei allerdings kein Preis, mahnte er. „Sie ist Selbstverpflichtung für die Gegenwart und Zukunft.“ Nun sollten Projekte entwickelt und umgesetzt werden, meinte er weiter. „Wir feiern heute den Beginn eines Prozesses. Heute ist ein Meilenstein für uns.“
Zum gesamten Prozess haben sich die Schülerinnen eine prominente Patin ausgesucht: die vielfach ausgezeichnete Cartoonistin und Aktivistin Barbara Yelin. Sie sagte in ihrer Rede zur Titelverleihung: „Ihr habt heute schon gezeigt, worum es geht, nämlich um unsere Gemeinschaft. Es geht nicht um das Schild, sondern um Handlungen in den kleinen und den großen Dingen, um das Dazulernen.“ Sie dankte der Schulfamilie, dass sie sich auf den Weg gemacht hat. „Ihr macht Hoffnung, denn ihr seid die Zukunft. Ich bin wahnsinnig stolz darauf, dabei eure Patin sein zu dürfen.“