Mythen und Sagen rankten sich um das Erdinger Moos, das lange eine schauerliche und gefährliche Gegend war. Zahlreiche Menschen verschwanden in Nebel und Moor und wurden nie mehr wiedergesehen. Von irrlichternden Flammen und spukenden Geistern erzählten sich die Vorfahren.
Aus diesen Überlieferungen heraus gründete Walter Schweinberger die Brauchtumsgruppe der Erdinger Moosgeister. Der 2015 verstorbene Inhaber der Stadtapotheke an der Langen Zeile war als Unterster Moosgeist stets das Oberhaupt des schauerlichen Treibens, das traditionell auch heute noch am Faschingsdienstag seinen Höhepunkt findet. Dann bevölkern ab 14 Uhr wieder die Moosgeister mit Krach, Lärm und Radau die Erdinger Innenstadt. Seit den 1980er Jahren ist die Brauchtumsgruppe zum Endspurt der närrischen Zeit nicht mehr wegzudenken. Die Moosgeister treiben das Böse mit Trommelwirbel und Ratsch’nlärm sowie einem dreifachen „Bes’n hui“ aus der Stadt, damit die fruchtbare Jahreszeit wieder einziehen kann.