Zwischen 1939 und 1945 wurden im Rahmen der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Aktionen etwa 300.000 Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen ermordet. Ein zentraler Ort der Selektion und teilweise auch der Tötungen in Oberbayern war die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar im Osten Münchens. Annähernd 4.000 Menschen wurden hier ermordet oder von ihr in eine Tötungsanstalt deportiert. Eine Führung zum Thema findet am Sonntag, 27. April, um 13.00 Uhr im kbo-Klinikum Haar statt.
Die Historikerin Sibylle von Tiedemann führt zu den Orten der „Euthanasie“-Verbrechen wie den „Hungerhäusern“ oder dem Gleisanschluss der T4-Deportationen und erläutert den historischen Hintergrund. Anhand ausgewählter Lebensgeschichten der Opfer werden diese aus der Anonymität geholt und auch die Folgen für die betroffenen Familien geschildert.
Die Führung endet an der im Januar 2025 eröffneten „Bibliothek der Namen“, mit der das kbo-Isar-Amper-Klinikum einen eindrucksvollen Erinnerungsort geschaffen hat. Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos, eine Anmeldung per E-Mail erforderlich: sibylle.tiedemann@ns-euthanasie-aufarbeitung.de Treffpunkt ist am Verwaltungsgebäude des kbo-Isar-Amper-Klinikum, Vockestraße 72 in Haar