Unter dem Titel: „Gestohlene Kinder” zeigt die vhs Vaterstetten eine Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Elisabeth-Käsemann-Stiftung.
Die Ausstellung zeigt, wie Familien und Gemeinschaften im 20. Jahrhundert durch die Wegnahme von Kindern zerstört wurden. Für diese Ausstellung werden Biographien von Betroffenen aus Kanada, Deutschland, der Sowjetunion, Spanien, Argentinienund El Salvador in ihrem jeweiligen historischen Kontext vorgestellt. Das nationalsozialistische Deutschland verschleppte im Rahmen seines rassistischen Eroberungs- und Vernichtungskrieges Kinder aus den besetzten Gebieten.
In der Sowjetunion machten Stalins Säuberungen auch vor dem Nachwuchs angeblicher »Staatsfeinde« nicht halt. In der DDR gehörte die Drohung, die Kinder wegzunehmen, zum Repertoire politischer Repression und Disziplinierung. In Kanada wurden Kinder aus rassistischen Gründen aus den indigenen Gemeinschaften gerissen, um sie zur Anpassung an die »weiße Gesellschaft« zu zwingen. Ähnliches geschah in den USA, Australien und Neuseeland. Auf diese Weise wurden Familien, aber auch Sprachen und Kulturen zerstört. Indigene Familien waren oft die ersten Opfer der Bürgerkriege in Mittel- und Lateinamerika. So etwa in El Salvador, wo die Familien zwischen die Fronten gerieten und Tausende Kinder verschwanden. In Spanien und Argentinien bekämpften die Militärdiktaturen ihre Gegner mit Terror, der sich ausdrücklich auch gegen deren Kinder richtete. Die Ausstellung ist bis 28. Februar im 2. Stock der VHS Vaterstetten im Bildungszentrum an der Baldhamer Straße 39 zu sehen.